Theater Basel | Orpheus Descending
Bleiernen Schwere liegt über einer Kleinstadt in den Südstaaten zur Zeit der Rassentrennung. Eine Frau, deren Eltern dem Klu-Klux-Klan zum Opfer gefallen sind, setzt zum Befreiungsschlag an und bezahlt dies mit ihrem Leben.
Im kleinen Bäckerladen am Highway scheint das Leben stehen geblieben zu sein. Der letzte Rest von Drama findet in Klatsch und übler Nachrede statt: Die Liaison der schönen – und verheirateten – Ladenbesitzerin Lady glüht noch nach, auch wenn sie viele Jahre zurückliegt. Ihr Mann, bitter und todkrank, hat damals aus Rache Feuer gelegt im Weinberg von Ladys Vater, welcher dabei ums Leben kam.
Dann – plötzlich – ist er da. Der schöne Fremde in der Jacke aus Schlangenhaut: wild und unberechenbar. Wie Orpheus in die Unterwelt tritt der junge Musiker Val über die Schwelle von Ladys Laden. Von diesem Moment an dreht sich alles um ihn. Die exaltierte Vorstadt-Schlampe Caroline verfolgt ihn hartnäckig; Vee, die Frau des Sheriffs, zeigt ihm, und nur ihm, ihre Gemälde und erzählt von ihren geheimsten Wünschen; und selbst Lady, die ihn – man könnte fast meinen wider Willen – einstellt, hält sich offensichtlich lieber in seiner Nähe auf als im ersten Stock, dem Reich ihres siechenden Ehemannes.
Doch Val, der Künstler, bleibt in dem amerikanischen Provinznest ein Fremder und die Männer rotten sich zusammen, um den unerwünschten Rivalen zu vertreiben.