Theater Rigiblick | Loriot
Szenen von Loriot wie «Die Nudel», «Eheberatung» und «Liebe im Büro» haben Generationen zum Lächeln und Lachen gebracht. Sabina Schneebeli und Co lassen auf der Bühne die Paradenummern des verstorbenen Altmeisters aufleben.
Genialer Meister
Der Verlust des genialsten deutschen Komikers Loriot, alias Bernhard-Victor Christoph Carl von Bülow, wiegt noch immer schwer. In einer Todesanzeige war gar zu lesen: «Lieber Gott, viel Spass!». Bülow starb Ende August im Alter von 87 Jahren – und lebt mehr denn je. Unvergessen seine Sketches mit Evelyne Hamann, unwiderstehlich seine Filme «Papa Ante Portas» oder «Ödipussi», unglaublich lustig seine Comic-Figuren wie «Wum und Wendelin». Doch dies ist nur ein kleiner Teil seines Schaffens. Das Zürcher Theater Rigiblick überlässt Gott den Spass nicht ganz und bringt «Loriot. Der Theaterabend» auf die Bühne.
Stimmen:
Die Sketches des vor vier Monaten verstorbenen Meisters haben nichts von ihrem beklemmenden Witz verloren. Unter der Regie von Daniel Rohr geben Szenen wie «Fernsehabend», «Kleinsparer» oder «Der Astronaut» Grössen des Schweizer Films und Theaters Gelegenheit, zu Hochform aufzulaufen. Rolf Sommer etwa (Musical «Die Schweizermacher») pudert Sabina Schneebeli («Die Direktorin») irrwitzig das Gesicht, bevor diese überaus gekonnt an englischen Zungenbrechern scheitert. Im Minutentakt werden die Rollen gewechselt, was der Inszenierung trotz fehlender übergeordneter Handlung Tempo verleiht. Aber was heisst Handlung: Loriots Witze sind ja gerade deshalb so abgründig, weil das, was passieren sollte, eben gerade nicht passiert. Frei nach dem Motto: «Renate, lassen Sie uns zur Sitzgruppe gehen.» (Sonntagszeitung)