basel sinfonietta | The E.A.Poe-Project
Das Haus Usher geht gleich zweimal unter, einmal als Oper und einmal als Stummfilm. Das Basel Sinfonietta Orchester begleitet das Publikum in die mystische Stimmung der Edgar Allan Poe Geschichte.
Geisteskrankheit, Dekadenz, Verdammnis, Untergang
Ein Haus, das wie mit einem Fluch beladen ist; Lebende, die begraben werden, und Tote, die auferstehen. Der Untergang des Hauses Usher ist nichts für schwache Nerven. Edgar Allan Poe wusste dem Leser das Fürchten zu lehren. In seinen hintergründigen Grusel- und Detektivgeschichten verfeinerte er das krude Genre der gothic novel durch mehrdeutige Subtexte und wurde damit zu einem wichtigen Vorreiter des literarischen Symbolismus. Poes überaus melodische Sprache inspirierte zahllose Künstler zu Adaptionen. So auch Claude Debussy, dessen schlechter Gesundheitszustand jedoch verhinderte, dass er den Operneinakter La Chute de la Maison Usher vollenden konnte. Zehn Jahre nach Debussy nahm sich der polnisch-französische Avantgarde-Regisseur Jean Epstein des Stoffes an und schuf einen Meilenstein der Filmgeschichte. Eine vernebelte Szenerie, Zeitlupeneffekte, niedrige Kamerawinkel und eine ausgetüftelte Beleuchtung schaffen eine poetische Atmosphäre, die den Zuschauer innert weniger Minuten in Bann schlägt. Den passenden Soundtrack zum schaurig-schönen Vergnügen schrieb der international gefragte tschechische Filmkomponist Varhan Bauer im Auftrag der basel sinfonietta. Last, but not least kommt auch der literarische Poe zu seinem Recht. Beide Konzertteile werden durch eine Lesung aus den Werken des Grusel-Meisters ergänzt. Ob mit oder ohne Musik: Poe is a pure pleasure.