Kunstpreis Aargau 2015 für Christian Haller | «Er atmet Aargau ein und Welt aus»
- Publiziert am 9. April 2015
Christian Haller wird Ende April ausgezeichnet mit dem Kunstpreis 2015 des Kantons Aargau. Der 71-jährige Schriftsteller und Dramaturg aus Laufenburg wird geehrt «für sein Werk von beeindruckendem Format».
Zum ersten Mal ein Schriftsteller
Der mit 40’000 Franken dotierte Kunstpreis ist die höchste Auszeichnung für künstlerisches Schaffen des Kantons Aargau. Er geht zum ersten Mal an einen Schriftsteller. Seit seinem Durchbruch mit dem Roman «Die verschluckte Musik» 2001 hat Christian Haller in dichter Folge Romane, Lyrik- und Erzählbände publiziert und ein Werk von grosser Kontinuität und Konsistenz vorgelegt. Es ist geprägt von hohem Stilempfinden, dramaturgischer Finesse und zeugt von einer tief greifenden Beschäftigung mit existentiellen, gesellschaftlichen und zeitgeschichtlichen Fragen. Die «Trilogie des Erinnerns», die den Spuren einer Familie über mehrere Generationen folgt, fand im gesamten deutschsprachigen Raum Anerkennung. Die Relevanz von Hallers Arbeit auch für die Wissenschaft zeigt sich im Ankauf des umfangreichen Werkarchivs durch das Schweizerische Literaturarchiv in Bern.
Neuer Roman im Herbst 2015
Geboren 1943, studierte Christian Haller Zoologie an der Universität Basel. Er betreute den Nachlass des Schweizer Schriftstellers Adrien Turel und arbeitete längere Zeit als Bereichsleiter am Gottlieb Duttweiler Institut in Rüschlikon. Ausserdem hat er über viele Jahre die aargauische Theaterszene als Dramaturg bereichert, namentlich am Theater Claque in Baden. Hallers Werk umfasst eine Publikationsgeschichte von 34 Jahren, und die Schaffenskraft des 72-Jährigen ist ungebrochen: Im Herbst 2015 erscheint sein neuester Roman. In der Jurydiskussion des Aargauer Kuratoriums fiel ein Satz, der leitmotivisch für die Vergabe des Kunstpreises des Kantons Aargau stehen könnte: «In seinem Schreiben atmet Christian Haller Aargau ein und Welt aus.»