Kino | Ein fliehendes Pferd
Im Stile eines Eric Rohmer ist mit dem Kinofilm “Ein fliehendes Pferd” eine fast perfekt gelungene Roman-Adaption entstanden.
Synopsis: Lehrer Helmut Halm (Noethen, “Der Untergang”) und seine Frau Sabine (Riemann, “Rosenstrasse”) verbringen ihre Sommerferien, wie schon so oft, am Bodensee. Dort treffen sie zufällig Helmuts Jugendfreund, den lebenslustigen, sportlich-dynamischen Klaus Buch (Tukur, “Das Leben der Anderen”). Er und seine junge Freundin (Schmidt) freuen sich über das Wiedersehen. In der Folge weichen sie nicht mehr von der Seite der Eheleute. Sabine denkt, dass endlich einmal frischer Wind in den Ehe-Alltag kommt. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt …
Kritik: Rainer Kaufmanns Verfilmung von Martin Walsers gleichnamiger Bestseller-Novelle (Verlag Suhrkamp) lebt ganz von giftigen, sarkastischen Dialogen in einer sommerlichen Atmosphäre. Der Regisseur (“Die Apothekerin”) realisierte die bittersüsse Geschichte als Tragikomödie mit vier Hauptdarstellern, die ihre vielschichtigen Rollen sehr gut ausfüllen. Katja Riemann brachte die Rolle der Frau Sabine zu Recht den “Bambi 07” als “beste Schauspielerin” ein. Hervorragend ist neben der Riemann auch Ulrich Tukur als zynischer Schulfreund, der vor nichts zurückschreckt.
Benny Furth