Rüffer & Rub | Öl, Macht und Zeichen der Hoffnung
- Publiziert am 9. Dezember 2016
Die Ölindustrie im Norden des Südsudan verseucht das Trinkwasser und gefährdet 180000 Menschenleben. Seit 2008 recherchiert die deutsche NGO «Hoffnungszeichen» vor Ort und versucht, die Verursacher in die Pflicht zu nehmen. Ein soeben erschienenes Buch berichtet entlarvend von der Umweltkatastrophe.
Petronas und das Menschenrecht auf sauberes Wasser
Mercedes-AMG-Petronas-Formel-1-Team heisst seit der Saison 2010 das Formel-1-Werksteams des deutschen Automobilkonzerns Daimler AG offiziell. Der malaysische Ölkonzern Petronas, dessen Logo auf den Heckflügeln der legendären Silberpfeile weltweit über die Fernsehschirme flimmert, ist Hauptanteilseigner von Firmen, die in einem der ärmsten Länder der Welt, dem Südsudan, seit Jahren Öl fördern. Durch unsachgemässe Produktionspraktiken gelangen Salze, Chemikalien und Schwermetalle in das Grundwasser – und vergiften das Wasser, das den Menschen zum Trinken dient. Das hat zu einer Umwelt- und einer humanitären Katastrophe geführt, wie Hoffnungszeichen in langwierigen Recherchen und aufwändigen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen hat.
Jede und jeder kann Einfluss nehmen
Das neu erschienene Buch «Das Öl, die Macht und Zeichen der Hoffnung» dokumentiert, wie sich die deutsche Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen seit 2008 bemüht, die Verantwortlichen in den Ölfirmen und in der südsudanesischen Regierung dazu zu bewegen, sich an international geltende Standards zu halten. Es geht darum, über 180000 betroffenen Menschen zu ihrem Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser zu verhelfen. Und es geht auch darum, eines der grössten Feuchtgebiete der Erde mit einem einzigartigen Artenreichtum zu erhalten. Was diese Chronik aber auch zeigt: Es gibt Hebel, um öffentlich Einfluss auf Entscheidungen der Schädiger zu nehmen. Sie müssten nur konsequent in Bewegung gesetzt werden.