Kino | No Country For Old Me
Nach längerer Pause sind die Gebrüder Coen (“Miller’s Crossing”) mit einem magistralen Glanzstück wieder zurück. Ausgezeichnet mit vier Oscars!
Synopsis: Der äusserst dramatische Kriminalfilm beginnt Anfang der 80-er Jahre, irgendwo im Südwesten von Texas. Nahe dem Rio Grande stolpert Llewelyn Moss (Brolin, überraschend gut) über die Folgen eines ganz offensichtlich schiefgelaufenen Drogendeals. Tote Mexicaner liegen herum, dutzende leere Patronenhülsen ebenfalls, sowie eine Menge Drogen und ein Koffer mit zwei Millionen Dollar. Moss, kann der Versuchung nicht widerstehen, nimmt das Geld und löst so eine Lawine von brutalen Ereignissen aus. Vor allem auch, weil der alternde Sheriff (Jones, wunderbar überzeugend) wie auch der psychopathische Killer Chigurh (Bardem, absolut genial), jeder aus verschiedenen Gründen, hinter ihm her sind. Die ungebremste Gewalt ist in der Folge anscheinend nicht mehr zu stoppen …
Kritik: Der Film ist die praktisch wortgetreue Adaption eines Romans von Cormac McCarthy, eines der im Moment angesagtesten amerikanischen Schriftsteller. Den im Buch gebrauchten schwärzer-denn-schwarz gefärbten Humor haben sie adäquat auf Zelluloid transportiert. Das erzeugt ein Lachen, das im Halse stecken bleibt … Der Film kommt so ähnlich wie ein anderes Coen-Meisterwerk daher, nämlich “Fargo”. Der spannende Thriller handelt zwar 1980, spricht aber in seiner Aussage das heutige Amerika an. Die fantastische Kamera von Roger Deakins widerspiegelt eine manchmal surreale Atmosphäre und trägt viel zur Spannung der gradlinig erzählten Story bei. Fazit: Keine leichte Kost, aber für den wahren Filmfan ein Leckerbissen!
Benny Furth