Kino | Giorni e nuvole
“Giorni e nuvole” ist ein feinfühliges, überzeugendes Familiendrama, das jede seiner 15 Nominierungen für den “Donatello” verdient hat.
Synopsis: Ein Ehepaaar aus Genua, in guten wirtschaftlichen Verhältnissen lebend, beide im mittleren Alter, gerät plötzlich in finanzielle Schwierigkeiten. Ehemann Michele (Albanese, “Manuale d’amore 2”) wird unerwartet arbeitslos. Die Eheleute verlieren in der Folge Boot, Haus und Auto. Die gesparte Geldsumme auf der Bank schmilzt dahin. Diese Umstände beginnen, die bis anhin recht glückliche Beziehung der beiden zu bedrohen. Weil das Paar den sozialen Abstieg nicht verkraften kann, verliert es den grössten Schatz, den es besitzt: die Liebe, die beide Eheleute bis anhin stärkte …
Kritik: Regisseur Silvio Soldini ist italienisch-schweizerischer Doppelbürger und liebt es, normale Geschichten aus dem (italienischen) Leben zu erzählen. Seine Filme berichten immer wieder von starken Frauen. In “Pane e tulipani” und in” Agata e la tempesta” war es Licia Maglietti, in “Giorni e nuvole” ist es nun Margherita Buy (“Saturno contro”, “La sconosciuta”), der diese Rolle zufällt. Feinfühlig und subtil beobachtet Soldini in seinem neuen Werk die wirtschaftliche und emotionale Talfahrt einer gutbürgerlichen Kleinfamilie. Hervorragend wie Antonio Albanese, den immer mehr zum “Kontrahenten” werdenden Ehemann Michele mimt, hervorragend auch Margherita Buy als seine Ehefrau. Dank der schauspielerischen Glanzleistung der beiden nimmt man besonderen Anteil an ihrem filmischen Schicksal. Eine packende Studie, realitätsnah, bewegend und vor allem glaubwürdig.
P.S.: Mit Recht hat der Film 15 Nominationen für den “David di Donatello” (der italienische “Oscar”) bekommen, darunter Bester Film, Beste Regie, Beste Hauptdarstellerin, Bester Hauptdarsteller.
Benny Furth