Kino | Tocar el cielo
Feinfühliges, berührendes, poetisches, manchmal aber auch leicht überbordendes Familien-Drama aus Spanien
Synopsis: Pedro ist 50 (Lera), leidenschaftlich, aber auch egoistisch, desillusioniert, und ein bisschen durchgeknallt. Zusammen mit seinem Sohn Fidel (Arévalo) lebt er in Madrid. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn ist recht kühl. Gloria, eine sprühende Frau (Blum), ist Pedros beste Freundin. Sie träumte schon immer davon, eine Familie zu haben. Sie erzog einen Sohn, der nicht ihr eigener war.
Auf der anderen Seite des Atlantiks, in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, lebt die Spanierin Amparao (German). Sie will ein Kind adoptieren. Santiago, einer ihrer Playboy-Freunde, willigt ein, sie zu heiraten, um ihre Adoptionschancen zu erhöhen. Trotz der völlig unterschiedlichen Charaktere verbindet sie alle die Silvesternacht. Alle lassen einen Luftballon steigen, versehen mit einem Zettel, auf den jeder einen geheimen Wunsch geschrieben hat …
Kritik: Mit “Elisa y Fred” hat der spanische Regisseur Marcos Carnevale einen weltweiten Hit gedreht. “Tocar el cielo” ist erneut ein Film, der Menschen zeigt, denen das Glück nicht einfach in den Schoss fällt. Sie geben die Suche danach aber nicht auf. Ihre diversen Geschichten hat Carnevale sehr unterschiedlich inszeniert. Manchmal feinfühlig, berührend und poetisch, manchmal aber auch wenig stringent und überbordend. Aber immer mit hervorragenden Schauspielern. Vor lauter Querverbindungen und dem ständigen Wechsel der Schauplätze wird die Story bald einmal unübersichtlich. Der Balanceakt zwischen all diesen “Gefühlswelten” wirkt mit Verlauf des Filmes ermüdend. Hätte Carnevale etwas weniger an dramatischem Stoff in die 109 Minuten hineingedrängt, wäre dies dem Drama “Tocar el cielo” besser bekommen …
Benny Furth