Dreamgirls
Obwohl die 8 Oscar Nominationen für leichtes Stirnrunzeln sorgen, trägt grooviger R&B Sound dazu bei, dass man bei diesem Film nicht ins Kino geht, um zu träumen. 7 von 10 Filmperlen.
Synopsis: Detroit in den Sechziger Jahren. James “Thunder” Early, etablierter Star des neuen Musikstils R&B, erhält Verstärkung durch die drei aufstrebenden schwarzen Sängerinnen Deena, Lorrell und Effie. Deren rücksichtsloser Manager, Curtis Taylor Jr., hat grosse Pläne mit den drei gutaussehenden Talenten. Er lanciert die Girls als afroamerikanische Frauenband. Als “Dreamettes” erobern sie das weisse Amerika. Der Weg an die Spitze ist von Verrat, Neid und Egoismus geprägt. Für die Rolle der Leadsängerin wechselt Curtis Effie gegen Deena aus. Zu soulig ihre Stimme, zu wenig attraktiv ihr Aussehen. Effie verlässt die Band. Der anzügliche Stil des egozentrischen Early wird vom grossen Publikum nicht goutiert. Er gerät in Vergessenheit. Die Dreams mit dem neuen Mitglied Michelle setzen ihren Weg zum Ruhm derweil unaufhaltsam fort…
Kritik: DREAMGIRLS ist die Filmadaption des gleichnamigen Broadway Musical der Achziger Jahre. Dabei orientiert sich die Hauptfigur Deena (Beyoncé Knowles) an der legendären Soulsängerin Diana Ross. Unschwer ist zu erkennen, dass Regisseur Bill Condon (u.a. Drehbuch zu CHICAGO) eine Vorliebe für Bühneninszenierungen hegt. Als wäre die Leinwand eine grosse Bühne, präsentieren sich dem Zuschauer stimmgewaltige Interpreten (herausragend Jennifer Hudson als Effie), farbenprächtige Kostüme und stylishes Dekor der Sixties. Emotionen werden ausschliesslich mittels Musik transportiert. Diese gesungenen Dialoge dürften jedoch für Musical Unkundige gewöhnungsbedürftig sein. Der eigentliche Höhepunkt von DREAMGIRLS ist neben der blendend aussehenden Beyoncé Eddie Murphy in der Rolle des durchgeknallten Early. “R&B means Rough&Black” verteidigt er seine extrovertierten Song Nummern. Wohl unvergesslich bleibt Murphys rappende Strip Show Einlage!
Die Rhythm’n‘Blues Musik ist der eigentliche Star dieses Musicals. Dies jedoch auf Kosten der Charaktere, die schemenhaft bleiben. Historische Hintergründe wie die Rassenunruhen in Chicago oder der Kampf gegen die Musikindustrie für faire Verträge werden als optische Zugabe abgehandelt. Die glamouröse Inszenierung und die mitreissende Musik trösten jedoch über diese Schwächen hinweg. (IF)