Kino | Superhero Movie
Das cineastische Auffangbecken für Liebe, Humor, Geschmacklosigkeiten und Persiflagen aus der Ideenküche von Craig Mazin und David Zucker.
Synopsis: Der junge Rick Riker hat das Glück wahrlich nicht gepachtet, dafür aber läuft er im Gleichschritt mit der Lächerlichkeit, dem Unvermögen und der Schüchternheit. Der trottelige Durchschnittsknabe hat sich zu allem Ungemach auch noch in die Schulschönheit Jill Johnson verguckt – und in dem Zusammenhang läuft er immer wieder schmerzlich an jede erdenkliche Wand. Doch das Blatt, in vielerlei Hinsicht, wendet sich schlagartig, als Rick bei einem Laborbesuch von einer genmanipulierten Libelle gestochen wird. Sein einziges Gspänli Trey sowie sein Onkel Albert haben sichtlich ihre Freude an seinen daraus resultierten Superkräften. Aber auch der liebestechnische Dreh- und Angelpunkt (Jill) scheint plötzlich einen Narren an ihm gefressen zu haben. Dumm ist nur, dass der neue Superhero aka Dragonfly seine Skills noch nicht richtig vom Stapel lassen kann und regelmässig über das Ziel hinausschiesst. Nicht minder unangenehm ist sein neuer Gegner, die überaus fiese Sanduhr (Drake Bell).
Kritik: Die Macher von «Die nackte Kanone» und «Scary Movie» hauchten nun einem neuen Klamauk Leben ein, der überraschenderweise ganz spassig und unterhaltend beginnt. Allerdings geht es nicht länger als 30 Minuten, bis man das erste Mal auf die Uhr schaut. Zunehmend verkommt das Leinwandabenteuer zu einem ermüdenden Kinoschauspiel. Dem Film muss aber zugute gehalten werden, dass einzelne Sprüche, Szenen, Ideen o.ä. absolut gelungen sind. So etwa das an die weltweite Apple-Euphorie angelehnte i-Produktesammelsurium, das Trey anfänglich zur Schau stellt: iDrink, iPick etc. Leslie Nilsen in der Rolle des stupiden Onkels vermag noch immer ganz souverän-lustige Irrsinnigkeiten herauszulassen und dass im Film diverse Akteure von bekannten Serien (e.g. «King of Queens», «Malcolm mitten drin») auftauchen, verleiht den knapp 90 Minuten eine dufte(-nde) Note. Wirklich erstaunlich sind einzelne Details – etwa das KMFDM-Poster (deutsche Industrialband!), das an Rikers Teenager-Zimmerwand hängt. Nichtsdestotrotz, dass der Abspann das Lustigste im ganzen Film sei, kann man drehen und wenden wie man möchte: DER Fürsprecher schlechthin ist das nicht.
Cyril Schicker