La Vie en Rose
Anrührendes Porträt einer Ikone des französischen Chanson. Einen Rosenstrauss und acht Perlen für die überragende Darstellerleistung von Marion Cotillard! 8 von 10 Filmperlen
Synopsis: Edith Piafs Leben war ein einziger Kampf um Liebe, Leidenschaft, Anerkennung, Leben und Überleben. Von der Mutter verlassen, aufgewachsen in grösster Armut, umgeben von Prostituierten und Zuhältern, machte ihre magische Stimme sie zum Weltstar. Unvergessen ihre Interpretationen von Liedern wie „La vie en rose“, „Milord“, „Non, je ne regrette rien“. Aber auch ihre leidenschaftlichen Affären und Freundschaften mit bedeutenden Zeitgenossen – Charles Aznavour, Yves Montand, Marlene Dietrich – rückten sie immer wieder ins Rampenlicht. Nie gab Edith Piaf den Kampf mit ihrem Schicksal auf. Höhenflüge und Glück wechselten sich ab mit Dramen und tragischen Abstürzen. Die Welt feierte sie und nahm ebenso Anteil an ihrem Schicksal. Allen war klar, dass sich „La Môme“, der „Spatz von Paris“, wie sie liebevoll genannt wurde, irgendwann einmal die Flügel verbrennen wird…
Kritik: „Vivre la chanson!“ Dieser Aufforderung ihres Mentors Louis Leplée (Gérard Depardieu) blieb Edith Piaf (Marion Cotillard) ihr Leben lang treu. Die zarte Person im schwarzen Kleid überwältigte mit ihrer starken Stimme und ihrer verletzlichen Ausstrahlung ein Millionenpublikum. Die Bühne war ihr Zuhause. Dort lebte, liebte und litt sie. So blieb nicht mehr viel Energie für das Leben ausserhalb des Theaters. Dieses sprunghafte, leidenschaftliche Leben voller Gegensätze ist dramaturgisches Konzept von LA VIE EN ROSE. Mal trällernde Strassengöre, dann reife Frau, die ihren Liebsten bei einem Flugzeugabsturz betrauert, zurück zum Kleinkind, das Zuneigung sucht bei Prostituierten. Dazwischen immer wieder Trinkgelage, Abstürze, Ausbrüche. Diese überstrapazierte Darstellung von Leid und unerfüllter Liebe erzeugt denn auch in der zweiten Hälfte mehr Langeweile denn Ergriffenheit. Ergreifend ist jedoch Marion Cotillard in der Rolle der 1 Meter 42 kleinen Chanteuse, deren Leben so gar nicht auf Rosen gebettet war. Das Staunen mag bei manchem der Überzeugung weichen, dass Piaf die Piaf spielt! Ihre letzten Stunden sowohl auf der Leinwand wie im Leben rühren zu Tränen. Vivre la Piaf, so mag es wohl Regisseur Olivier Dahan angeordnet haben. Die herausragende Leistung von Marion Cotillard spricht dafür. (IF)