Kino | You Don't Mess With The Zohan
Ein von ironisch-witzig über klamottenhaft bis ordinär-geschmackloses, politisch unkorrektes Grotesklustspiel – als Aufruf zum Frieden!
Synopsis: Zohan (Adam Sandler, “Waterboy”, “Big Daddy”) wurde vom israelischen Militär zum meistgefürchteten Agenten im Geheimdienst Mossad ausgebildet, praktisch eine Ein-Mann-Armee. Doch er hat eines Tages genug von den ewigen Kämpfen und täuscht in einem Zweikampf mit dem “Phantom” (John Turturro, “The Big Lebowski”) seinen Tod vor. Das erlaubt ihm endlich das zu tun, was er schon immer wollte, nämlich nach New York zu ziehen und ein berühmter Hair-Stylist zu werden! Als “blinder” Passagier schafft er es dorthin und beginnt ausgerechnet bei einer palästinensischen Coiffeuse (Chriqui, “Wrong Turn”) zu arbeiten. Schnell spricht sich ein ungewöhnliches Talent (zusätzlich zum Haare stylen) des neuen “arabischen” Coiffeurs in der Damenwelt herum. Aber der endlich gefundene Frieden ist nur von kurzer Dauer, die Vergangenheit als Antiterrorist holt Zohan wieder ein…
Kritik: Regisseur Dugan (“I Now Pronounce You Chuck And Larry”) hatte hier offensichtlich eine Art Borat-Comedy im Sinn. Er versucht auf mehr oder weniger lustige Weise eine typisch amerikanische Friedensmission, in dem er die verfeindeten Israelis und Palästinenser ganz übertrieben und überdreht karikaturiert. Als Schlusspointe endet der Film dann eben mit der Utopie (auf jeden Fall jetzt noch) eines friedlichen Zusammenlebens der beiden Ethnien. Das provokative, politisch völlig unkorrekte Drehbuch stammt aus zwei Federn, die von Sandler, eine Rolle ganz auf ihn zugeschnitten, aber vor allem diejenige vom erfolgsgewohnten Judd Apatow (“Knocked Up”, “The 40 Year Old Virgin”). Abgedreht lustig, überraschende Cameos mit Mariah Carey gehören u.a. auch dazu, aber eigentlich nicht unbedingt was der israelisch-arabische Konflikt im Moment braucht! (?)
Benny Furth