Festival Rümlingen | Neue Musik
Kann die menschliche Stimme bis zu den Sternen reichen? Das Musikfestival Rümlingen macht die musikalische Probe aufs Exempel.
„Himmeln“ ist das Motto des diesjährigen Musikfestivals am 30. und 31. August in Rümlingen, das sich diesmal ganz der menschlichen Stimme verschrieben hat. In acht Stücken und Performances, darunter auch einige Uraufführungen, werden die verschiedensten Facetten von Gesang und Sprechstimme ausgelotet. Eröffnet wird der Reigen mit „14 Jactations“ für Bariton von George Aperghis. Dass als Festivalauftakt nur eine einzige Stimme hörbar wird, die extreme Intervalle bewältigen muss, hat Methode, denn alle Aufführungen verbindet ein gewisser Monologcharakter, gepaart mit experimentellem Grenzgängertum. So kommt es in „Three voices“ von Morton Feldman zu einer Korrespondenz zwischen der Sopranistin Joan La Barbara und einer Tonbandaufnahme, was einen Autausch zwischen Lebenden und Toten symbolisieren soll. Aber auch Begegnungen zwischen Gesang und verschiedenen Instrumenten sind Teil des Programms, wie in „Vertont“ von Walter Zimmermann für Sopran und Altsaxophon oder in Salvatore Scarrinos „Quaderno di strada“, das von Bariton Thomas Bauer und dem Collegium Novum Zürich aufgeführt wird. Mit Kompositionen zu Texten von Phillipp Ingold und Michael Donhauser verspricht das Festival auch interessante Begegnungen mit der Sprechstimme, denn zwischen den Stücken von Walter Zimmermann werden die anwesenden Lyriker aus ihren Werken lesen.