Kino | Elegy
Durchwegs überzeugende Darsteller in einer ansprechenden Philip-Roth-Romanverfilmung von Isabel Coixet (“My Life Without Me”).
Synopsis: Charismatisch ist er, der umschwärmte Literaturprofessor Kepesh (Ben Kingsley, Oscar für “Ghandi”). Er wird dauernd belagert von jungen, abenteuerlustigen Studentinnen. Hie und da geniesst er ihre Bewunderung, aber wenn es ihm zu viel wird, zieht er sich zurück. Schlagartig ändert sich das, als die bildhübsche Consuela Castillo (Penélope Cruz, “Volver” ) in sein Leben tritt. Die Tochter kubanischer Immigranten ist eine atemberaubende, selbssichere Erscheinung. Im Gegensatz zu vielen anderen ihrer Komilitoninen ist sie ihrem Professor auch intellektuell gewachsen. Es entwickelt sich eine leidenschaftliche Affäre, die jedoch nach einiger Zeit abrupt endet. Jahre später meldet sich Consuela wieder, sie will Kepesh treffen, unbedingt ….
Kritik: Die in schöne Bilder (Kamera: Jean-Claude Larrieu) eingebettete Verfilmung basiert auf einem Bestseller von Philip Roth (“The Dying Animal”). Die katalanische Regisseurin Isabel Coixet hat mit den beiden Hauptrollenträgern Penélope Cruz und Ben Kingsley eine glückliche und sensible Wahl getroffen. Sie spielen das ungleiche Paar auf unaufdringliche, glaubwürdige Art. Die Geschichte eines älteren Herrn, der eine Liebschaft mit einer sehr viel jüngeren Dame eingeht, ist so alt wie das Kino (“Der blaue Engel”, “Lolita” etc.). Erfrischend neu ist diesmal jedoch die feminine Sicht einer talentierten Regisseurin, die schon mit anderen Werken sehr positiv auf sich aufmerksam machte (“My Life Without Me”, “The Secret Life Of Words” u.a.). Wer den Roman von Roth kennt, mag sich bereits im Buch über den eigenwilligen Ausgang gewundert (oder geärgert) haben, alle anderen sollen sich überraschen lassen. Fazit: “Elegy” ist ein sehenswertes “Starvehikel”, das auch – aber eben nicht nur – durch seine Darsteller überzeugt!
Benny Furth