Kino | Where In The World Is Osama Bin Laden?
Bissig-böser, wenn auch nicht durchwegs gelungener “Mockumentary”-Film von “Super-Size-Me”-Regisseur Morgan Spurlock à la Michael Moore.
Synopsis: Dokumentarfilm-Regisseur Morgan Spurlock (“Super Size Me”) steht wenige Monate davor, zum ersten Mal Vater zu werden. Aber nach den Ereignissen vom 11. September 2001, stellt er sich die Frage: Kann ich es wirklich verantworten, ein Kind in diese Welt zu setzen. Eine Welt, die von einem international gesuchten, ruchlosen Terrorfürsten und seiner Al-Qaida im Schach gehalten wird? Genau diese Frage ist die Ausgangslage für die filmisch ziemlich wagemutige Mission: Spurlock beschliesst (!) die Welt sicherer zu machen und dazu möchte er Osama Bin Laden auf eigene Faust zu fassen kriegen…
Kritik: Spurlock will entlarven. Er hat dies bereits vor vier Jahren mit “Super Size Me”, bei dem es um die Gesundheit gefährdenden Fastfood ging, auf bös-humoristische Weise erfolgreich getan. Die Frage nach Bin Laden geht er ähnlich an, im Stile eines “Mockumentary”, wie wir ihn von Michael Moore kennen. In “Where In The World Is Osama Bin Laden?” reist Spurlock hektisch durch die verschiedensten Weltgegenden. Er will von den Leuten erfahren, was sie von den USA halten. Aber natürlich auch, ob sie wissen, wo sich der Terrorfürst aufhält. Eine verlässliche Antwort erhält Spurlock nicht, dafür schlägt ihm immer wieder Kritik an seinem Heimatland entgegen. Nebenbei will uns der Regisseur auf ziemlich einfache Art klar machen, dass Muslime eben auch Menschen sind. Der Mix zwischen nicht immer gelungener Satire und ernsthaftem Anliegen, bei Michael Moores Dokus durchgehend gut, wird bei “Where In The World Is Osama Bin Laden?” je länger der Film dauert, je dünner und banaler. Leider …
Benny Furth