Kino | Wonderful Town
Einnehmende, behutsam-zarte Liebesgeschichte: Ein starker Erstling des jungen Aditya Assarat aus Südostasien.
Synopsis: Der Tsunami im Jahre 2004 war ein Schock mitten in der Weihnachtszeit. Er hat Hunderttausende von Leben gefordert und unvorstellbare Zerstörungen herbeigeführt. Allein in der Kleinstadt Takua Pa, im Süden Thailands, haben 8.000 Menschen ihr Leben verloren. Der Ort hat sein Aussehen grundlegend verändert. Ein junger Architekt, Ton aus Bangkok (Kansen), reist an, um am Wiederaufbau mitzuwirken. Er mietet sich ein kleines Zimmer vor Ort und lernt dort Na (Saisoontorn) kennen, eine sanfte und liebreizende Frau.
Die zurückhaltend zärtliche Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden anbahnt, passt ein paar Leuten und einer lokalen Gang aber ganz und gar nicht …
Kritik: Mit seinem eindrücklichen Debüt als Regisseur spürt der junge Aditya Assarat in «Wonderful Town» den inneren Wunden der Tsunami-Katastrophe nach. Zurückhaltend und sehr behutsam, mit sorgfältig komponierten Bildern (Kamera: Umpornpol Yugala) beschreibt er eine fragile Liebe an einem Ort, an dem grosses Unheil das Leben aller veränderte. Er zeigt das ehemalige Ferienparadies, wo die Angst noch tief sitzt und das Leben nach wie vor schwierig ist. Eine stille, neue Perle in der Kinolandschaft und ein starker Einstieg des jungen, südostasiatischen Regieneulings.
Ausgezeichnet mit dem Grossen Preis am Filmfestival Rotterdam und an der Berlinale 2008 (Forum).
Benny Furth