Stahlgiesserei Schaffhausen | Die Schwarzen Brüder
“Standing Ovation” in der Stahlgiesserei Schaffhausen für das wohl bisher beste Musical aus Schweizer Produktion: DIE SCHWARZEN BRÜDER
Synopsis: Giorgio, ein Junge aus einem Tessiner Bergdorf, wird von seinem Vater nach Norditalien verkauft, um dort als Kaminfeger zu arbeiten. Gekauft wird er vom Mann mit der Narbe, der nur ein Ziel hat: Er will Giorgio zu gutem Geld machen. Giorgio und sein Freund Alfredo werden noch am Tag ihrer Ankunft an verschiedene Kaminfegermeister verkauft. Giorgio hat Pech. Er kommt zu einer Familie, in der es ihm alles andere als gut geht. Die Meisterin und ihr Sohn Anselmo sind Giorgio gegenüber voller Verachtung. Durch seinen Freund Alfredo, den es mit seinem Meister noch schlimmer getroffen hat als Giorgio, wird er in den Bund der «Schwarzen Brüder» aufgenommen. «Die Schwarzen Brüder» schwören sich gegenseitige Hilfe und kämpfen gemeinsam gegen die Angriffe der Wölfe, eine Bande von Mailänder Strassenjungen. Sie sind die Feinde der Kaminfegerjungen, der «Spazzacamini». Bei seiner Arbeit bleibt Giorgio eines Tages im Kamin stecken und bekommt unerwartete Hilfe. Dr. Casella, ein Arzt aus Lugano, rettet ihm das Leben und die beiden schliessen Freundschaft. Giorgio schöpft wieder Hoffnung, dass sein Leben nicht in der Mailänder Fremde enden muss, dass es einen Ausweg geben kann, zurück in die weit entfernte Heimat, zurück nach Hause. Bei einem geheimen Treffen beschliessen «Die Schwarzen Brüder» die Flucht zu wagen. Doch da bekommen die Jungen unerwartet Besuch von den Wölfen…
Kritik: Genial ist nicht nur die “Location”, die Stahlgiesserei in Schaffhausen, der Aufführungsort des Musicals, genial sind auch das Bühnebild, die Videoinstallationen, die Lichteffekte. Dies allein ist Grund genug sich die 3-Millionenproduktion anzusehen. Hervorragend ist auch die Regie, genauso wie die Geschichte anrührend ist. Nicht unerwartet überzeugt Gilles Tschudi in der Rolle des Bösewichts. Als Schauspieler kennt man ihn, und weiss um seine Qualitäten. Als Sänger überzeugt er ebenso. Wenn Tschudi auf der Bühne agiert, taucht man haltlos in das Geschehen ein. Die Musik ist zwar ein gewagter Mix, aber wesentlich differenzierter als dies oft in Musicals der Fall ist. Weniger überzeugend sind (noch) die Züricher Sängerknaben. Ihre klassisch ausgebildeten Stimmen, wirken im Musicalbetrieb etwas unfrei. Aber das kann noch werden. Schliesslich stehen die jungen Solisten auf einer riesigen Bühne vor 1000 begeisterten Zuschauern. Gemeistert haben sie ihre Rolle allemal mit Charme und Tapferkeit.
Fazit: Standing Ovation in Schaffausen für das wohl bisher beste Musical aus Schweizer Produktion. (FS)