Kino | Let's Make Money
Nach dem grossen Dokumentarfilm-Kinoerfolg «We Feed The World», eine neue, überraschende, dokumentarische Entlarvung von Erwin Wagenhofer.
Synopsis: Die Banken sagen ganz direkt: «Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten». «Let’s Make Money» folgt der überraschenden Spur des (unseres) Geldes im weltweiten Finanzsystem. Die meisten von uns haben ihr Geld auf einem Sparbuch oder Bankkonto liegen. Doch die wenigsten wissen wirklich, was damit geschieht, oder wo es sich befindet. Sicher ist nur, dass es nicht dort ist, wo wir es anvertraut haben.
Regisseur ist der Österreicher Erwin Wagenhofer. Von ihm kommen die Dokumentarfilme «Limes», «Der Gebrauch des Menschen» und «We Feed The World». Der dritte war ein grosser Kinoerfolg und handelte von der globalen Verstrickung von Nahrung und Ökonomie. In «Let’s Make Money» verschiebt er nun die Perspektive: von unserem Esstisch zu unseren Spareinlagen…
Kritik: Was schon bei seinem ersten Dokfilmerfolg «We Feed The World» aufgefallen ist: Die fast durchgehend «aufhellenden» Storys brechen manchmal genau in dem Moment ab, wo sie konkret werden. Nichtsdestotrotz ist «Let’s Make Money» ein aufregender Streifzug. Der Film beschreibt und erklärt auf einfache und verständliche Weise die globalisierten Ausbeutungsverhältnisse.
Dass der Film nach dreijähriger Recherearbeit exakt zur globalen Finanzkrise ins Kino kommt, ist nur insofern ein Zufall, was den Zeitpunkt betrifft. Denn er zeigt, dass der aktuelle Wahnsinn schon immer Methode gehabt hat und führt uns mit anschaulichen Beispielen das System vor Augen, das dahinter steckt. Dazu beweist er, dass ein Dokumentarfilm auch kinotauglich sein kann, zumal wenn er das echte Leben gekonnt thrillermässig zeigt…
Benny Furth