Little Children
Überkonstruiertes Drama mit ehrbarem Ansatz, aber wenig fesselnd. 5 von 10 Filmperlen
Synopsis: LITTLE CHILDREN basiert auf dem gleichnamigen Roman von Tom Perrotta und handelt von einer Handvoll Menschen, deren Leben sich auf den Spielplätzen, im Schwimmbad und in den Strassen einer amerikanischen Kleinstadt auf überraschende und möglicherweise gefährliche Art kreuzen.
Kritik:
Das Schicksal oder präziser ausgedrückt der Erleuchtungsprozess von Sarah (Kate Winslet) und Brad (Patrick Wilson) beginnt auf dem Kinderspielplatz in einer kleinen, amerikanischen Gemeinde. Ein unaufgeregtes Leben unter spiessigen Bürgern und frustrierten Müttern, deren grösste Herausforderung darin besteht, den richtigen Pausensnack für ihre Kleinen zuzubereiten. Es wäre an der Zeit, dass irgendetwas ihr eintöniges Leben farbiger gestaltet. Und schon tritt es ein. In Gestalt eines aussergewöhnlich gut aussehenden jungen Mannes mit perfekten Körperproportionen. Vater eines Sohnes, beim Jus-Examen durchgefallen und deswegen zum Hausmann-Dasein verdammt. Auch er frustriert und gelangweilt. Seine Ehefrau Kathy (Jennifer Connelly) lässt ihn links liegen und widmet sich hauptsächlich ihrer Karriere und den Bedürfnissen ihres Sohnes. Sarah und Brad kommen sich rasch näher, verbringen heisse Wochen Badetuch an Badetuch im öffentlichem Schwimmbad und noch heissere Nächte in Waschküche und Dachzimmer. Und dies notabene ohne etwelchen Verdacht zu erregen. Da wäre zum Beispiel Sarahs Ehemann, der sich mit Pornobildchen aus dem Internet verlustiert. Oder der ehrenwerte Bürger mit abgrundtiefem Hass auf Pädophile, der Sarah und Brad in flagranti erwischt.
Eine Handvoll Menschen, die in irgendeiner Art und Weise gegen die ‚guten Sitten’ verstossen haben und es irgendwann bereuen. Abgerundet wird dieses Läuterungs-Konstrukt durch einen Pädophilen, der sich auf dem eingangs erwähnten Spielplatz seiner Sünden besinnt. LITTLE CHILDREN ist schlicht zuviel des Schlechten. Alles ist ein bisschen zu dick aufgetragen, zu vorhersehbar, zu konstruiert. Mit Ausnahme der beiden Figuren Sarah und Brad lassen einem die anderen Charaktere ziemlich kalt. Wenig Spannung, dafür viel Langeweile. Wirklich aufregend an diesem Film ist hingegen der sehr begabte und smarte Patrick Wilson in der Rolle des Brad und die überzeugende schauspielerische Leistung von Kate Winslet als Sarah. (IF)