Kino | Lluvia
Lost in Buenos Aires: Eine wunderbare Geschichte über zwei Fremde die Freunde werden, weil sie beide verloren sind…
Synopsis: Alma (Valeria Bertuccelli) hat Hab und Gut ins Auto gepackt. Wohin die Reise geht, das weiss sie selbst nicht. Schon steckt sie im Stau von Buenos Aires, es regnet in Strömen. Mitten im Verkehrschaos öffnet sich plötzlich ihre Beifahrertür und ein Fremder – Roberto (Ernesto Alterio) – steigt in ihr Auto…
Kritik: Die argentinische Regisseurin Paula Hernández, die nach einer Theaterausbildung ihr Filmstudium an der Universidad de Cine abschloss, hat seit 1989 mehrere Kurz- und Dokumentarfilme realisiert. Erste Erfolge feierte sie mit dem Spielfilm «Herenica» (2001) und dem Dokfilm «Familia Lugones» (2007).
Mit «Lluvia» zu Deutsch “Regen” erzählt sie die romantische Geschichte einer Begegnung zweier Menschen, die – nach einer Zeit des Verlustes traditioneller Bindungen und neuer Unsicherheiten – Freunde werden. Alma und Roberto irren aus ganz unterschiedlichen Gründen umher. Gekonnt nutz Hernández das enge Setting eines Autoinnenraumes um die Intensität ihrer Begegnung zu zeigen. Dies geschieht irgendwo im Stau, als Symbol für ihre Lebenssituation. Ähnlich wie die Sicht aus dem Autofenster, die vor lauter Regentropfen nur verschwommene Konturen der Stadt Buenos Aires zum Vorschein kommen lässt, gewähren Alma wie Roberto erst langsam Einblick in ihren persönlichen Hintergrund. Bald jedoch gehen sie das schmerzhafte Risiko ein, zu betrachten, was sie sind – um sich am Ende als Freunde weiter zu bewegen. Einfühlsam wird die Entwicklung dieser Freundschaft dargestellt, weshalb der Film glaubhaft und ein tolles Erlebnis ist.
Isabel Bures