Kino | Der Knochenmann
Nach «Komm, Süsser Tod» und «Silentium» findet die Zusammenarbeit des Erfolgstrios Josef Hader, Wolfgang Murnberger und Wolf Haas nun in «Der Knochenmann» einen neuen Höhepunkt. Ergebnis ist ein überaus amüsanter Krimi – oder so was ähnliches.
Synopsis: Polizist Brenner (Josef Hader) muss aufs Land fahren, um einen unbezahlten Leasingwagen zurück zu holen. Im Wirtshaus ‘Löschenkohl’ will er den unzuverlässigen Kunden Horvath (P. Hierzegger) zur Rede stellen. Doch die Reise scheint zunächst umsonst, denn niemand will je von einem Horvath gehört haben. Zu seinem Trost trifft Brenner auf die sympathische Birgit (Birgit Minichmayr), die Küchenchefin und Frau des Junior-Chefs (Christoph Luser). Nicht nur ihretwegen beschliesst Brenner, sich einzuquartieren. Denn irgend etwas scheint faul rund um das Wirtshaus, auch wenn der Chef des Hauses (Josef Bierbichler) nichts zu verbergen scheint. Fast zu spät merkt Brenner, was es in dieser Familie zu entdecken gibt… Stars: «Der Knochenmann» ist bereits der dritte Kino-Auftritt Josef Haders als schrulliger Möchtegern-Detektiv Brenner und ein weiterer Bestseller-Roman von Wolf Haas, der mit seinen Kriminalromanen bereits drei Deutsche Krimipreise gewann. Hader war von 2001 bis 2004 als Kabarettist mit «Hader spielt Hader» auf Österreich-Tournee. Josef Bierbichler arbeitete mit Regisseuren wie Werner Herzog, Michael Haneke, Jan Schütte und Tom Tykwer. 2003 wurde er mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Regie: Murnbergers Kinofilme «Komm, Süsser Tod» (2000) und «Silentium» (2004) waren jeweils Riesenerfolge.
art-tv Wertung: In geschickt verstrickten Parallelgängen schreiben sich die mitunter dunklen Familiengeschichten aufs Menü. Nebst allesamt gigantischen Schauspielern beweist vor allem Josef Hader alias Brenner erneut sein komödiantisches Können, indem er hier – ohne dass er gross seinen Senf dazu gibt – ahnungslos mitten ins Familienschlamassel hinein gezogen wird. Die “Backhendlstation” wird zum familiären Kosmos. Dabei geht es um Liebe und Anerkennung – und Gewalt. Die verschiedenen Geschichten, mit denen sich diese Themen präsentieren, sind allesamt gut nachvollziehbar aber vor allem spannend und witzig. Der Film, vielleicht beschreibbar als Horror-Thriller-Romantik-Komödie, vermag die Figuren als tragisch, komisch und zugleich grausame Menschen zu zeigen. Fazit: Schwarzer Humor vom Feinsten und ein höllisches Vergnügen!
Isabel Bures