Frauenfelder Lyriktage | Raoul Schrott
Raoul Schrott amtete als Gastkurator der 10. Frauenfelder Lyriktage. art-tv.ch hat ihn zur Befindlichkeit der Lyrik in unserer Zeit befragt.
Sechs aktuelle Lyriker hatten eine ihnen entsprechende Neufassung des berühmt gewordenen Gedichtes von Peider Lansel «Tamangur» geschrieben, und vortragen. Der höchstgelegene Arvenwald bei S-Charl im Engadin, der diesen Namen trägt, ist in Lansels Gedicht Sinnbild für Hartnäckigkeit, Stärke und Überlebenswille; «Tamangur» dient auch als Metapher für die bedrängte romanische Sprache. Der Sänger und Autor Linard Bardill, erfreute das Publikum abschliessend mit dem von ihm vertonten Gedicht und weiteren seiner Lieder.
Arno Camenisch und Iain Galbraith unterhielten sich zudem darüber, ob die schottische und die rätoromanische Lyrik als Lyrik einer Sprachminderheit von einem ähnlichen Fundus zehren, ob sie vom Rand her zur Mitte hin schreiben oder ob sie selbst die Mitte sind.
Die Lesungen wurden ergänzt durch Workshops und Podiumsdiskussion.