Zurich Film Festival 09 | Closing Night
Trotz enormer Popularität durch Stars und die Polanski-Affäre konnte das Zurich Film Festival seine Besucherzahlen nicht wirklich steigern. Verdrängt der Glamour die Inhalte?
Mit der Preisverleihung am 3. Oktober 2009 fand ein Festival seinen Abschluss, das überschattet war von der Verhaftung Roman Polanskis, der mit dem „A Tribute to …” Award für sein Lebenswerk hätte ausgezeichnet werden sollen. Die ungeheure Publizität verdrängte völlig, was eigentlich im Zentrum des Festivals steht: Filme von jungen Talenten, die in drei Wettbewerben zu sehen waren, und die auch dieses Jahr ein Publikum fanden, das sich auf die Begegnung mit den sehr unterschiedlichen Werken einliess.
Das 5. Zurich Film Festival lockte etwa 37’000 Besucher ins Kino. Das bedeutet eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr; 2008 verzeichnete das Festival 36’000 Besucherinnen und Besucher. Dies ist insofern erstaunlich, als dass sich die Popularität, die das junge Festival durch die Polanski-Affäre erlangt hat, nicht postiv auf das Kernanliegen des Festivals ausgewirkt hat: Menschen, die sich die Filme auch ansehen. Die grösste Stärke des Festivals ist wohl gleichzeitig auch seine ganz grosse Schwäche: Das Inszenieren von Stars und Glamour lässt die Filme in Vergessenheit geraten.