Kino | Same Same But Different
Aus dem Spiel wird ernst: eine Ferienbekanntschaft in Kambodscha wird für Benjamin (David Kross) zur Grossen Liebe und verlangt eine definitive Entscheidung von dem jungen Mann.
Synopsis: Benjamin ist mit seinem besten Freund (Stefan Konarske) in Kambodscha und will dort seinen vernünftig denkenden Kopf ein bisschen verlieren. Was zuerst ein harmloser Drogenrausch ist, gewinnt realen Boden, als Benjamin in einem Nachtclub das Bargirl Sreykeo (Apinya Sakuljaroensuk) trifft und sich ernsthaft verliebt. Zurück in Deutschland bleibt er in Kontakt und schickt Sreykeo Geld, um sie vom Strich fernzuhalten. Als diese erfährt, dass sie HIV-positiv ist, muss Benjamin sofort handeln und entscheiden, wie wichtig das Ganze für ihn ist. Stars: So überzeugend David Kross in «The Reader» (2008) den verführten Jüngling spielt, diese Intensität geht ihm hier ab; und auch die süsse Apinya Sakuljaroensuk («Ploy» 2007) kann das nicht wettmachen. Regie & Crew: Der Schauspieler und Regisseur («Knallhart» 2005) Detlev Buck inszeniert mit «Same Same But Different» seinen ersten Film ausserhalb Deutschlands. Der Film basiert auf der wahren Geschichte und Buchvorlage von Benjamin Prüfer und Sreykeo.
art-tv-Wertung: Reiseerfahrungen können wirklich das Leben verändern; auch die Grosse Liebe kann ganz unerwartet eintreffen: all das will dieser Film zeigen. Anders formuliert: Die Ansätze und Ideen sind ergiebig, nur fehlt dem Resultat die angestrebte Tiefe. Vielleicht liegt es an den blutjungen Schauspielern und den wortmässig äusserst begrenzten Dialogen – irgendwie nimmt man den zwei Hauptdarstellern ihre überwältigenden Gefühle einfach nicht ab. Das ist bei einem Film, der als Hauptthema genau diese hat, problematisch. Des Weiteren bemüht man sich, an bestehenden Klischees zu kratzen, was in gewissen Überraschungsmomenten unterhaltsam ist. Der Soundtrack beinhaltet etwas von der Härte und Gewalttätigkeit des Lebens, das der Film ansatzweise zeigt: den Sextourismus in Asien. Das ist die Hölle, aus der Benjamin seine Liebe erretten will. Dazwischen schwelgt man zu französischen Chansons in der Landromanze. Alles in allem: viele interessante Ideen, die zuwenig ausformuliert rein plakativ wirken. Fazit: Dieser Film zeigt die Liebesgeschichte zwischen einem deutschen Rucksacktouristen und einer kambodschanischen Prostituierten ohne dabei in allzu tiefe Wasser vorzudringen.
Isabel Rohr