Kino | Partir
Kristin Scott Thomas gibt in «Partir» alles für eine leidenschaftliche «Amour fou» …
Synopsis: Suzanne (Kristin Scott-Thomas) lebt mit ihrem Mann Samuel (Yvan Attal), einem angesehenen und gut verdienenden Arzt, ein luxuriöses Dasein. Anfang 40 plant sie, wieder als Physiotherapeutin zu arbeiten. Die Bauarbeiten für die Praxis übernimmt Ivan (Sergi Lopez), ein spanischer Hilfsarbeiter. Als Suzanne und Ivan aufeinander treffen ist die gegenseitige Anziehungskraft so stark, dass Suzanne beschließt ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen, um sich dieser verzehrenden Leidenschaft völlig hinzugeben. Stars: Nach «Il y a longtemps que je t’aime» (2008) brilliert Kristin Scott Thomas in ihrer Rolle als Frau in der Mitte ihres Lebens, die um ihre Selbstbestimmung kämpft. Regie & Crew: Catherine Corsini studierte zunächst Schauspiel in Paris, bevor sie mit Kurzfilmen ihre Karriere als Regisseurin begann. Zuletzt realisierte sie «Mariées mais pas trop» (2003) und «Les ambitieux» (2006).
art-tv-Wertung:
Gegensätze ziehen sich an und daher sind die intensiven Gefühle der schönen Suzanne für den mittellosen Handwerker und Ex-Häftlin Ivan nachvollziehbar. Er befreit sie aus ihrem goldenen Käfig eines gefühlskalten Ehelebens. Der Preis dafür ist natürlich hoch, schliesslich hat sie zwei Kinder, auch wenn diese fast erwachsen sind. Eine Story um bedingungslose Lieben gegen alle Widerstände also; was nicht wirklich neu ist, aber sicherlich guter Stoff für ein ordentliches Liebesdrama. Schade ist deshalb, dass die Radikalität dieser Geschichte hie und da etwas bemüht wirkt: Weil der betrogene Ehemann alle Konten sperrt um seine Frau zur Rückkehr zu zwingen, scheint diese von einem auf den anderen Tag fast zu verhungern. Doch auch das wird überstanden und bald funktioniert diese Liebesgeschichte vor allem als Portrait einer Frau, die für die Liebe zu allem bereit ist. Fazit: Wer eine Schwäche für französische Liebestragödien hat darf sich auf diese «amour fou» freuen.
Isabel Bures