Kino | Zwerge sprengen
Was für eine wunderbar witzige Idee! «Zwerge sprengen» erweist sich als sehr unterhaltsame Komödie.
Synopsis: Der eine hat die Sicherheit gewählt, der andere das Risiko. Der eine hat seine Arztpraxis nur hundertachtzig Schritte neben dem elterlichen Anwesen eröffnet. Der andere zieht in der Welt herum und investiert in immer neue Unternehmungen. Eines aber verbindet die Brüder Hannes und Thomas Schöni: Einmal jährlich treffen sie sich mit ihrer Familie im alten Pfarrhausgarten, um gemeinsam Zwerge zu sprengen. Das ist auch diesen Herbst nicht anders. Bloss hat Hannes seine neuste Eroberung Agat mitgebracht. Sie droht die Eintracht zu stören und deckt auf, dass es bei einigen Familienmitgliedern unter der Oberfläche brodelt … Stars: Michael Neuenschwander in seiner Rolle als unverschämter Hannes. Regie: Christoph Schertenleib («Liebe Lügen» 1995, «Grosse Gefühle» 1999) studierte Film in Wien, arbeitete als Journalist, Filmtechniker und Dozent. Seit 1990 ist er als freischaffender Regisseur, Cutter und Autor tätig.
art-tv-Wertung:
Zwerge sprengen! Was für eine wunderbar witzige Idee, mit der Schertenleib seine Komödie über eine Familie eröffnet, die, wie die alljährliche Tradition es nahelegt, alles andere als spiessig ist. Von diesem Familientreffen aus spinnt sich nach und nach das Beziehungsgeflecht zu einem Ensemblefilm, der ob seiner 125 Minuten bis zum Schluss unterhaltsam bleibt, vor allem auch weil er einer erfrischenden Portion Selbstironie nicht entbehrt. Es wird gezankt, berechnet und den Gefühlen freien Lauf gelassen – nicht nur Gartenzwerge können explodieren! Typisch Familie eben, wie man sie sich überall vorstellen könnte – nicht nur in der Schweiz. Fazit: «Schlimmer kommen können hätte es auch.»
Isabel Bures