Kino | Clash of the Titans
Göttersohn Perseus kämpft in der furiosen 3D-Action-Neuverfilmung von «Clash of the Titans» gegen den rachsüchtigen Unterweltgott Hades und für die Liebe einer Prinzessin.
Synopsis: Perseus, dessen Mutter ein sterblicher Mensch ist, macht eine folgenschwere Entdeckung: Er ist ein Halbgott und als wäre dies nicht genug, muss er seine Familie von nun an vor Hades, dem bösen Gott der Unterwelt beschützen. Ganz nebenbei soll er natürlich auch noch verhindern, dass Hades den Götterkönig Zeus vom Thron stürzt und damit die Hölle auf Erden erschafft. Gemeinsam mit einer Gruppe von Kriegern muss sich Perseus gegen eine Armee von schrecklichen Monstern zur Wehr setzen – und dabei Vertrauen in seine gottgegebenen Kampfesfähigkeiten gewinnen. Stars: Der Australier Sam Worthington ist der Newcomer der Actionfilm-Szene schlechthin. Nach dem Auftritt im letzten «Terminator» und der Hauptrolle im Spektakel «Avatar» beweist er, dass er auch als Sagen-Held kräftig austeilen und dabei böse schauen kann. Nicht mehr und nicht weniger. Regie & Crew: Louis Leterrier ist Fans vielleicht als Regisseur von «Der unglaubliche Hulk» ein Begriff. Viel bekannter dürfte jedoch der Stoff sein, aus dem «Clash of the Titans» gemacht ist. Er ist nämlich ein Remake des gleichnamigen Films von 1981, der auch ohne 3D und imposante Effekte Spaß machte. Doch wahrscheinlich war es an der Zeit für die Entstaubung eines Klassikers, in dessen Genuss nun auch die jüngere Generation kommen darf (inklusive einer fragwürdigen Lektion in griechischer Mythologie).
art-tv-Wertung: Was macht ein Drehbuchautor, der wenig Einfälle hat? Er bedient sich irgendeiner Mythologie und bastelt sich aus den Monstern, Helden und Wundern eine Geschichte. Und was macht ein Autor der gar keine Idee hat? Der macht ein Remake eines 30 Jahre alten Films, dessen Story damals schon der Sagenwelt entlehnt war. So geschehen bei «Clash of the Titans», der am prägnantesten wohl als Mixtur aus «Herr der Ringe», «300» und «Gladiator» beschrieben werden kann – dem Genre im Grunde also nichts Neues hinzufügt. Bärtige Männer, jede Menge Testosteron, übermächtige Gegner in Form von gigantischen Kreaturen, eine schöne Frau, brutale Schlachten – letztlich der Kampf der Götter, Gut gegen Böse, Rettung der Welt. Kennt man alles und hat trotzdem nichts dagegen mehr davon zu sehen. Vor allem, wenn es so überzeugend verpackt ist, wie hier: die Kamera fängt in spektakulären Fahrten faszinierende, sich unendlich erstreckende Landschaften ein, atemlose Schnitte setzen die fabelhaften Animationen extravagant in Szene und der 3D-Effekt macht aus den Angriffen schrecklicher Ungeheuer eine unglaublich eindringliche Erfahrung – kurz: der Kampf der Götter wird seinem Namen gerecht und entsprechend umgesetzt. Dass der Pathos der Bilder dabei nicht völlig unironisch daher kommt, lässt die mauen Dialoge rasch vergessen. Fazit: Eine wilde, aus Elementen griechischer Sagen zusammen gewürfelte Story von 1981 plus eine herausragende und beeindruckende Umsetzung in derzeit beliebter 3D-Technik ergibt: einen kurzweiligen Popcornactionkino-Abend ohne übermäßiges Niveau.
Maximilian Haase