Kino | Sin nombre
Aufgrund der mexikanischen Mafia (Mara) lassen viele Menschen ihr Leben; dies ist die Geschichte einer Flucht und gleichzeitig eine Liebesgeschichte.
Synopsis: Willy, in Mafiakreisen El Casper, (Edgar Flores) missbraucht das Vertrauen seines Bosses und muss bald um sein Leben rennen. Sayra (Paulina Gaitan), die mit ihrer Familie von Guatemala in die Staaten auswandern will, trifft auf einem Güterzug, auf dem viele Emigranten mitfahren, durch unglückliche Umstände auf Willy. Nachdem dieser für sie einsteht, will sie ihn auf seiner Flucht begleiten. Zusammen begeben sie sich auf die gefährliche Flucht vor der Mafia nach Norden. Stars: Paulina Gaitan («Trade» 2007) stand schon mit neun vor der Kamera. Der Student Edgar Flores aus Honduras gibt in diesem Film sein eindrückliches Kinodebut. Regie & Crew: Der junge amerikanische Regisseur und Autor Cary Joji Fukunaga begeisterte bis anhin mit Kurzfilmproduktionen («Victoria para chino» 2005) und präsentiert hier seinen ersten Langspielfilm zu einer brisanten Thematik.
art-tv-Wertung: Die Regeln der mexikanischen Gangs in den Vororten sind hart und kompromisslos. Von Jugendjahren an werden viele Teil blutiger Machenschaften und gewinnen eine neue «Familie». Ganz im Stil von «Cidade de deus» ist für die kleinen Gangster das Dazugehören wichtig, während das Herz eines jungen Mannes angesichts der Gräueltaten der Gewalt manchmal bricht. So auch das Herz von El Casper, der innerlich schon nicht mehr richtig dabei ist; der die Liebe kennengelernt hat. Dass sich das friedliche, ehrenhafte Leben jedoch nicht mit dem der Mafia vereinbaren lässt, kommt klar zum Ausdruck. Wie inmitten widrigster Umstände das Gefühl von Liebe und Mitgefühl keimt, macht diesen Film zu einem schockierend berührenden Erlebnis. Willy ist zwar voller Narben und Tattoos, aber er hat sein Herz noch, das ihn zum Wandel drängt. Fazit: Dieses mexikanische Roadmovie und Liebesdrama ist trotz der Härte herrschender Bedingungen voller Hoffnung und Leben.
Isabel Rohr