Tonhalle ZH | Russisches Sinfonieorchester
Das Staatliche Russische Sinfonieorchester gab zusammen mit dem Schweizer Nachwuchstalent Lionel Cottet (Violoncello) und dem Pianisten Kirill Gerstein fünf Konzerte in der Schweiz. Nach dem Vulkanausbruch in Island war die Tournee alles andere als gesichert.
Das Russische Sinfonieorchester reiste kurz vor Beginn der fünften Tournee der Migros-Kulturprozent-Classics mit dem Zug in die Schweiz. Zwei zusätzliche Schlafwaagen mussten dem Zug angehängt werden, damit alle Musiker und Instrumente Platz hatten. Der Auftakt der Konzertreihe fand in der Tonhalle St.Gallen statt. Am 26. April spielte das Orchester mit den beiden Solisten Lionel Cottet und Kirill Gerstein in der Tonhalle Zürich.
Das Staatliche Russische Sinfonieorchester wurde 1936 gegründet. Von 1965 bis 2002 war der weltberühmte Dirigent Eugenie Svetlanov künstlerischer Leiter des Orchesters. Dann übernahm Mark Gorenstein die Leitung. Der in Odessa geborene Gorenstein begann seine Musikkarriere als Violonist beim Tschaikowsky-Sinfonieorchester Moskau. In den 70er Jahren war er Chefdirigent eines ungarischen Orchesters. 1993 wurde er Dirigent beim Staatlichen Russischen Sinfonieorchester, welchem er durch Berufung von jungen Musikern aus allen Teilen Russlands neue Impulse gab.
Lionel Cottet (1987) wurde in Genf geboren. Er trat dort in die Celloklasse von François Guye ein. Momentan bildet er sich bei Clemens Hagen am Universität-Mozarteum Salzburg weiter. Ein Zweiter Preis am Lutoslawski-Cello-Wettbewerb in Warschau 2007 und ein Studienpreis des Migros-Kulturprozent 2008 ergänzen seine Karriere. 2008 wurde er als Migros-Kulturprozent-Solist ausgezeichnet.
Kirill Gerstein begann sein Klavierstudium in seiner Heimatstadt Woronesch im Osten Russlands und gewann seinen ersten Wettbewerb mit 12 Jahren in Polen. Beim Jazzspielen, welches er sich selbst durch Hören der CDs seiner Eltern beibrachte, wurde er durch einen Professor des Berklee College Boston entdeckt, wo er dann auch sein Studium fortsetzte. Als Preisträger des Rubinstein-Wettbewerbs in Tel Aviv 2001 und des „Rising Star“ der Carnegie Hall für die Saison 2005-2006 trat Gerstein schon bald in den grossen internationalen Konzerthäusern mit den besten Orchestern auf.