Kino | Iron Man 2
Im zweiten Teil der Superhelden-Story ist Iron Man’s Identität aufgedeckt und die Öffentlichkeit drängt ihn dazu, seine Fähigkeiten für militärische Zwecke einzusetzen.
Synopsis: Tony Stark (Robert Downey Jr.) ist Milliardär und Erfinder. Seit er auf einer Pressekonferenz verkündet hat, dass er der berüchtigte Weltenretter Iron Man ist, kann er sich vor öffentlichem Starrummel kaum noch retten – und genießt es. Skeptisch beäugt wird er dabei von Regierung und Militär, die Iron Man’s Waffentechnik, die ja die gewaltigste auf dem Globus ist, gerne in ihren Händen sähen. Doch der Superheld sträubt sich dagegen, dem Militär statt der Menschheit zu dienen. Da taucht plötzlich der russische Technologie-Freak Ivan Vanko (Mickey Rourke) auf, der eine ähnliche Rüstung wie Stark entwickelt hat und im Kampf gegen Iron Man von Stark’s Konkurrenten Justin Hammer (Sam Rockwell) unterstützt wird. Der Druck auf Iron Man wächst. Stars: Schon im ersten Teil verlieh Robert Downey Jr. der Figur des Iron Man mit einer wahnsinnigen schauspielerischen Brillanz eine bemerkenswerte Note. Dass sich dies nun fortsetzt, macht den Film allein schon sehenswert. Doch die Macher setzen noch einen drauf und lassen die beiden Bösewichte von den ebenfalls begnadeten Rourke («The Wrestler») und Rockwell («Moon») spielen. Außerdem dabei: eine wie immer wundervolle Scarlett Johannson sowie in kleineren Rollen Gwyneth Paltrow und Samuel L. Jackson. Eine nicht nur für einen Superhelden-Film überdurchschnittlich bemerkenswerte Besetzung, die auch hält was sie verspricht. Regie & Crew: Regisseur Jon Favreau ist es tatsächlich gelungen, dem fantastischen ersten Teil von «Iron Man» noch etwas hinzuzufügen.
art-tv-Wertung: «Iron Man 2» ist anders. Anders als der hochgelobte Vorgänger, der mit mehr Kampfszenen und einer locker-ironischen Lakonie aufwarten konnte, wie sie Heldenfilmen eben eigen ist. Aber auch anders als all die anderen Actionfilme mit all ihren schlecht geschriebenen Dialogen und noch schlechter umgesetzten Szenen. Wer von «Iron Man 2» eine furiose Abfolge sich immer stärker hochschaukelnder Brachialkämpfe erwartet, wird wohl etwas enttäuscht sein. Denn der Fokus richtet sich primär auf die Entwicklung der Figuren, die dann auch dementsprechend keine eindimensionalen, Plattitüden von sich gebenden Langweiler sind, sondern tatsächlich komplexe Charaktere, wie sie auch in den Original-Comics entwickelt werden. Das alles klappt natürlich nur so hervorragend, weil die belebende schauspielerische Darstellung der Protagonisten abwechslungsreich und komplex daherkommt. Doch keine Angst: natürlich kracht und schlägt es auch, selbstverständlich sind schöne Frauen und grimmige Bösewichte zu sehen, und ohne Frage hört man hier und da den einen oder anderen coolen Spruch. Nicht alles anders also, nur besser. Ein würdiger Nachfolger des ersten Teils. Fazit: Weniger Action und Humor, dafür mehr Ernsthaftigkeit und Dialoge – getragen von einer eindrucksvollen Besetzung. «Iron Man 2» sei nicht nur Superhelden- und Comicfans sehr ans Herz gelegt.
Maximilian Haase