Kino | David Wants To Fly
Der junge Filmregisseur David Sieveking sucht nach der Quelle der Inspiration – er geht der TM-Lehre des Gurus Maharishi, von der sein Idol David Lynch ein grosser Promoter ist, auf den Grund.
Synopsis: David Sieveking ist frischer Absolvent der Filmakademie und ihm fehlt die Inspiration für den grossen Durchbruch. Er stösst durch Zufall auf die Ankündigung einer Konferenz von David Lynch, in der dieser sich zur TM-Meditation äussert, welche der kreativen Kraft des Menschen sehr förderlich sein soll. David will das auch erleben und lässt sich einweihen. Bei seinem verstärkten Kontakt mit der von Maharishi aufgebauten Organisation stösst David jedoch auf viele Fragen und Ungereimtheiten: Während die Meditation ihn entspannt und selbstsicherer macht, präsentiert sich die Organisation immer mehr als profitorientiertes Unternehmen im Sinne einer Sekte. Regie & Crew: Der Regisseur David Sieveking präsentiert mit diesem Dokumentarfilm ein sehr persönliches und leichtfüssig detektivisches Werk über die TM-Bewegung und die Liebe.
art-tv-Wertung: Die persönlich offene Art dieses Dokumentarfilms lässt von Anfang an aufhorchen: David bezieht den Zuschauer ein in seine ganz individuelle Suche nach Inspiration und Wahrheit. Er gibt sich und sein Privatleben als Medium dieser Suche im Film preis. Mit diesem ungetrübten Gedanken der Vermittlung seiner Nachforschungen führt er den Zuschauer an spannende Orte und zu Ritualen Maharishis TM-Organisation. Zu Anfang steht er der Sache neugierig und keineswegs wertend gegenüber; doch die hohen Beiträge für den Beitritt, für die Einweihung in die TM-Meditation, wie die exklusiv hierarchische Struktur der Anhängerschaft wecken bald Zweifel in ihm. Tönt es nicht gerade zu verlockend, durch Meditation den Weltfrieden herzustellen? Und lassen sich die hohen Geldbeträge, welche die Organisation dafür verlangt, rechtfertigen? David hat sich ganz der Wahrheit verschrieben und lässt sich weder von David Lynchs Anwalt, noch von der Kritik seiner Freundin von seiner Suche abbringen. Das macht den Film zu einem sehenswerten Dokument über gerade diese Suche nach Wahrheit, welche in sich inspirierend wirkt. Fazit: David Sievekings Erstlingswerk überzeugt durch persönliches Engagement und humorvolle Leichtfüssigkeit auf der Suche nach Wahrheit.
Isabel Rohr