CH Kino | Xenix Juni
Das Xenix bietet eine exklusive Filmreihe vom Schweizer Regisseur und Kosmopolit Daniel Schmid und zeigt Brad Pitt’s best thirteen – der Schauspieler in seiner Bestphase.
Programm 3.Juni – 15.Juli 2010
Daniel Schmid – Fabulierer, Illusionist, Weltenbummler
Daniel Schmid war leidenschaftlicher Geschichtenerzähler und Kosmopolit. Auf seine eigene Kraft der Fantasie vertrauend, schuf Schmid (un-)schweizerisch universelle Kunstwerke. Seine Filme führten ihn nach Marokko, Italien, Japan – und immer wieder zurück in die Schweiz. Sehr persönliche Einblicke in das ereignisreiche Leben des 2006 verstorbenen Film- und Opernregisseurs gibt der wunderbare, Anfang April in unseren Kinos angelaufene Dokumentarfilm «Daniel Schmid – Le chat qui pense» von Pascal Hofmann und Benny Jaberg.
Das Xenix zeigt in der ersten integralen Retrospektive seit zwölf Jahren in Zürich sämtliche Filme von Schmid wie «Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz», «Hors saison» («Zwischensaison»), «Il bacio di Tosca», den grandiosen, auf einem umstrittenen Theaterstück Fassbinders basierenden «Schatten der Engel» sowie die frühen Werke «Thut alles im Finstern, eurem Herrn das Licht zu ersparen», «Heute nacht oder nie» und «La Paloma». Zu sehen sind aber auch rare Dokumente, eine in den Archiven des Schweizer Fernsehens entdeckte Aufzeichnung der von Daniel Schmid inszenierten Rossini-Oper «Guglielmo Tell» und vor allem Schmids Erstling, der praktisch unbekannte, an der DFFB entstandene Kurzfilm «Miriam» aus dem Jahr 1968, den wir in einer brandneuen Kopie zeigen.
Brad Pitt at His Best
Mit Filmen wie David Finchers stilistisch brillantem «Fight Club» oder Steven Soderberghs unverschämt smartem «Ocean’s Eleven» wurde er um die Jahrtausendwende zum absoluten Superstar. Brad Pitts Potenzial war jedoch bereits zehn Jahre vorher nicht zu übersehen – man denke nur an seinen ebenso kurzen wie verschärften Auftritt in «Thelma & Louise». Seine erste abendfüllende Star-Performance lieferte er als tagträumerischer Pyjama-Rebell Johnny Suede in Tom DiCillos gleichnamigem Erstling. Doch zu einer der erstaunlichsten Rollen seiner bisherigen Schauspielkarriere sollte diejenige des Pastorensohnes Paul Maclean in Robert Redfords eindrücklichem Familiendrama «A River Runs Through It» werden. In der Figur des leidenschaftlichen Fliegenfischers ist nämlich fast das ganze Spektrum von Pitts späterer Leinwandpersona vereint: ein unverbesserlicher, freiheitsliebender Romantiker, der mit Verbissenheit ein Ziel verfolgt, um schliesslich an seinem selbstzerstörerischen Charakter zugrunde zu gehen.
Das Xenix zeigt «Pitt’s Thirteen» – die besten 13 Filme mit diesem Prachtskerl von einem Schauspieler, der seit dem kompromisslosen Neowestern «The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford» auch zu den grossen Charakterdarstellern gezählt werden muss und der neuerdings auch im komödiantischen Fach überzeugt: als unterbelichteter Angestellter eines Fitness-Studios im wunderbar schrägen «Burn After Reading» der Coen-Brüder.
Dokfilm
Kapstadt, Südafrika, 2009: In kaum einer anderen Stadt der Welt liegen Armut und Reichtum so dicht beieinander wie am Kap der Guten Hoffnung. «When the Mountain Meets Its Shadow»
erzählt die Geschichten von Ashraf, Mncedisi, Zoliswa und Arnold, die in den Armenvierteln rund um Kapstadt auf unterschiedliche Art und Weise ums Überleben kämpfen. Der Dokumentarfilm von Alexander Kleider und Daniela Michel porträtiert einen der Austragungsorte der Fussball-WM 2010. Ganz in der Nähe der Strasse, die vom Flughafen zum Stadion führt, geht es um Menschen, die ums Überleben kämpfen, deren Townships durch Nobelsiedlungen ersetzt werden sollen. Um Menschen, die nicht aufgeben, deren Augen voller Hoffnung leuchten.
Kinderkino
Als intelligentes und ebenso zielstrebiges Mädchen aus einer einfachen nordirischen Bauernfamilie hat es Mary unter den zumeist eingebildeten Schnöseln in ihrer Schule nicht leicht. Ihr einziger Freund ist Tom, mit dem sie viel Zeit verbringt. Gemeinsam basteln die beiden an ihren pragmatischen Seifenkisten und machen damit die Gegend unsicher. Marys Vater, der durch den drohenden Verlust seines Hofes und die Eheprobleme mit Marys Mutter zu einem verschlossenen Kauz geworden ist, sieht das Hobby seiner Tochter nicht gerne. Als sich Mary schliesslich als einziges Mädchen zum grossen Seifenkistenrennen anmeldet, beginnt sich alles in ihrem Leben zu verändern. Die stimmungsvolle irisch-deutsche Koproduktion «Das grosse Rennen» («The Race») ist als Premiere in unserem Juni-Programm und als letzter Kinderfilm vor der Sommerpause dieser Reihe zu sehen.