CH Kino | Stationspiraten
«Stationspiraten» ist ein bewegender Film über vier krebskranke Freunde, die das Leben im Krankenhaus gemeinsam lebenswerter machen.
Synopsis: Kevin (Scherwin Amini) und Michi (Max Hubacher) sitzen im Rollstuhl, Benjamin (Vincent Furrer) schleppt sich auf seinen Beinen und mit seiner Infusion durch die Gänge, und der kleine Jonas (Elia Robert) im Rollstuhl muss sein Knochenmark auswechseln. Tag für Tag treffen sich die vier Freunde und tauschen ihre Träume und Ängste und scherzen zusammen. Jonas wird für die Operation nach Zürich gebracht. Ein neuer Junge Sascha (Nicolas Hugentobler) wird auf ihre Station verlegt, da er eine Knochen-OP hat. Der Neue ist über die glatzköpfigen, bleichen Scherzkekse, seine neuen Mitbewohner, erschreckt und fühlt sich betroffen. Doch die Wärme dieser innigen Freundschaft dringt bald auch in sein Herz und verändert seine Haltung. Stars: Die Jungschauspieler Scherwin Amini, Max Hubacher, Vincent Furrer, Elia Robert und Nicolas Hugentobler bestimmen diesen Film mit ihrem echten, gefühlstiefen Spiel. Regie & Crew: Der Schweizer Regisseur Mike Schaerer bringt mit «Stationspiraten», seinem Erstlingswerk, einen feinfühligen Film über todeskranke Kinder und ihre unerschütterliche Lebenskraft und tiefe Freundschaft untereinander.
art-tv-Wertung: «Stationspiraten» ist eine Hymne an die Freundschaft in Leid und Freud! Die krebskranken Kinder Kevin, Michi, Benji und Jonas kämpfen tapfer um ihr Leben und fühlen schmerzlich den Abstand zwischen ihrer Welt und der Welt gesunder Kinder. Trotz mehrerer Operationen und zermürbender Chemotherapie behalten sie ihre Träume lebendig und pflegen ihre Freundschaft, welche ihnen oft die Kraft gibt, Neues zu wagen, zu vergessen, oder auch anzunehmen und weiterzuleben. Dazu gehören in einer Freundschaft auch Spannungen und Streit, Verletzungen und Anteilnahme. Das Leben der Stationspiraten gewinnt viel durch diese intensiven gemeinsamen Erfahrungen – einem gesunden Sozialleben, das ihnen sonst so sehr fehlt. Die scheue Kontaktaufnahme von Kevin mit Laura, einer Magersüchtigen in Behandlung, zeigt Hoffnung einerseits und die Scheu wegen der ernsten Krankheit nicht angenommen zu werden andererseits. Neben ernsten Augenblicken und der bedrückenden Realität des Krankenalltags beinhaltet der Film phantasievolle, heitere und äusserst witzige Momente. Die Bedeutung echter Freundschaft wird besonders spührbar, als Sascha, der Neue, der noch nicht diagnostiziert ist, sich zu den kranken Freunden gesellt und plötzlich die Herzen dieser Jungen entdeckt. Fazit: Feinfühlig schildert «Stationspiraten» den Krankenalltag vier krebskranker Jungen, die mit ihrer Lebenskraft und ihrer Freundschaft dem Schicksal trotzen.
Isabel Rohr