Saturno Contro
Im Mittelpunkt von “Saturno Contro” steht das schwule Paar Lorenzo und Davide. Ein einfühlsamer Film über Liebe, Freundschaft, Trauer und Seitensprünge
Synopsis: Gibt es für Beziehungen Regeln, die unumstösslich sind? Was geschieht, wenn man sich plötzlich Wünschen und Begierden stellen muss, dabei aber die eigenen Ängste nicht verstecken kann? Halten langjährige Freundschaften den jähen und einschneidenden Änderungen Stand? “Wer die Wahrheit spricht, der braucht ein verdammt schnelles Pferd“ – das zeigt der frisch erzählte und mit reichlich Humor gespickte Film von Ferzan Ozpetek. Der Kinofilm handelt von einer in Rom angesiedelten und bunt gemischten Freundesschar. Sie leben vergnügt, treffen sich immer wieder und geniessen die jeweils ausgelassene Stimmung in vollen Zügen. Mit einem Mal bricht Lorenzo (Luca Argentero), einer der Gastgeber, zusammen. Ein Vorfall, der einem die Augen öffnet und verdeutlicht, wie fragil und endlich das Leben doch ist. Die sorgfältig und über Jahre aufgebauten Fassaden verlieren ihre ersten Brocken. Mit jedem einzelnen Stein kommt immer mehr ans Licht: Affären, Lügen, Intrigen…
Kritik: Ozpetek’s neustes Werk ist einerseits harte Kost, spiegelt es doch die Empfindsamkeit des Lebens deutlich. Andererseits vermag der Film die Atmosphären sehr schön mit den passenden Kameraeinstellungen zu untermalen. So rettet man sich nach der teils hässlichen Fratze der Wahrheit, wunderbar und getrost in ein träumerisches Gedankenumfeld. Anstrengung und Erleichterung halten sich dabei die Wagschale. Dem Zuschauer wird es trotz den 110 Minuten nie langweilig. In einem ebenfalls guten Licht steht die Wahl der Schauspieler. Jeder einzelne verkörpert seine Rolle gut und spielt überzeugend. Darüber hinaus ist vom bi-sexuellen Oberlippenbartträger, über die starke und selbstlose Ehefrau bis hin zur drogensüchtigen Wohlgestalt (Ambra Angiolini) jeder Charakter vertreten. (CS)