Filmpodium November – Dezember 2011
Von der Screwball-Comedy bis zum Cinema Italiano – das Filmpodium Zürich zeigt vom 16.11. bis 31.12.2011 verschiedene Filmreihen, darunter Werke der amerikanischen Dokumentarfilmerin Jennifer Fox, die sich im art-tv Interview vorstellt.
Jennifer Fox
Sei es das Familienleben eines gemischtrassigen Paars oder ihr eigener Alltag und ihr Selbstverständnis als Frau – die amerikanische Dokumentaristin Jennifer Fox scheut sich nicht genau hinzusehen, um zu den grundlegenden Fragen vorzustossen. Die grosse Nähe, ja Intimität zu ihren Personen kennzeichnet ihre Filme; auch ihr neuestes Werk My Reincarnation. Es schildert den Weg eines jungen Mannes, der zu akzeptieren lernt, dass er als Wiedergeburt seines tibetischen Onkels zum spirituellen Meister und nicht zum IT-Spezialisten und Hobby-Rockmusiker geboren wurde. Jennifer Fox, die auch als Produzentin sehr aktiv ist und im Dezember als «filmmaker in residence» an der Zürcher Hochschule der Künste gastiert, wird zwei ihrer Filme persönlich im Filmpodium vorstellen.
Weiteres Programm im Filmpodium
Screwball Comedy
Man muss ziemlich weit suchen in der Filmgeschichte, um auf eine vergleichbare Eleganz und Effizienz des Geschichtenerzählens zu stossen wie zur Blütezeit der amerikanischen Screwball Comedies: Selten haben sich Männer und Frauen geistreicher bekriegt als in diesen Komödien der dreissiger und vierziger Jahre. Exzentriker aller Art und beiden Geschlechts bevölkern dieses Genre der Geschlechter- und Klassengegensätze, des Wortwitzes und des rasenden Dialog-Pingpongs. Das Filmpodium huldigt dem anhaltenden Charme dieser Filme mit einer Reihe von Klassikern und weniger bekannten Trouvaillen – mit glänzenden Stars wie Claudette Colbert, Gary Cooper, Carole Lombard, Jean Arthur, Miriam Hopkins, Clark Gable, Cary Grant, William Powell, Myrna Loy, Katharine Hepburn …
Cinema Italiano
Junge Berufsleute mit befristeten Arbeitsverträgen, Immigrantenschicksale, ein unbestechlicher Journalist, unerwartete Freundschaften – auch die dritte Ausgabe des Tourneefestivals «Cinema Italiano» führt Privates und Kollektives zusammen, zeigt ohne Effekthascherei gesellschaftliche Phänomene und Ausnahmesituationen und setzt damit auf Überraschungen, Unterhaltung und Denkanstösse.
Das erste Jahrhundert des Films: 1991
Alle Filme der 1991er-Auswahl kreisen um eine Zweierbeziehung, sei es eine unerwartete, ungleiche Freundschaft, eine Paarbeziehung (mit und ohne Liebe), das spannungsvolle Verhältnis zwischen einem Kriminellen und einer FBI-Agentin, oder seien es geheimnisvolle Doppelgängerinnen.
Dokumentarfilm-Premiere : «Le paysage intérieur»
Der Westschweizer Pierre Maillard hat die Entstehung des grandiosen neuen Learning Centers an der ETH Lausanne mit der Kamera verfolgt und ist dabei auf ein Grunddilemma moderner Architektur gestossen: da der visionäre Wurf, dort die Mühen, welche die Ingenieure und Nutzer damit haben.
Reedition: «Soleil trompeur»
Nikita Michalkows mehrfach ausgezeichnetes Liebesmelodram, zugleich ein Puzzlestück zur Geschichte der UdSSR, wirkt aus heutiger Sicht wie ein letzter Höhepunkt des traditionellen sowjetischen Kinos.