Kino | Regilaul - Lieder aus der Luft
Ulrike Koch bringt nach „Die Salzmänner von Tibet“ und „Ässhäk – Geschichten aus der Sahara“ einen neuen Film ins Kino, der Menschen in ihrem stolzen Dasein in archaischen Kultur- und Lebensformen zeigt.
Zum Film: Die auf acht Silben basierenden Regi-Lieder entstammen dem alten finno-ugrischen Weltbild und sind Nährboden für die berühmte estnische Gesangskultur. Ihr eindringlich monotoner Klang besitzt geheimnisvolle Kraft und beflügelt zur Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln und neuen Formen der Umsetzung. In Zeiten elementarer Veränderung, die für viele mit dem Verlust von Identität einhergeht, betrifft die Frage, wie man sich in diese Welt einbringen kann, uns alle. Estland bietet filmische Kraftfelder, um dieses aussergewöhnliche Gewebe zwischen Natur, Mensch und Lied darzustellen.
Stimmen: Am schönsten und stärksten ist “Regilaul” in den Passagen, in denen sich Pio Corradis grossartige Landschaftsaufnahmen mit den Melodien und zum Teil makaber schönen Liedtexten in assoziativer Montage zum wunderschönen poetischen Reigen fügen. · Irene Genhart, Filmbulletin | Es ist eine Welt aus Liedern, die Ulrike Kochs schöner Dokumentarfilm eröffnet. Sie liegt in Estland, jenem nördlichsten der baltischen Länder, das sich vor zwanzig Jahren in einer „singenden Revolution“ vom sowjetischen Joch befreite. Christoph Egger, NZZ