Wintergäste 2012 | Von Puppenmenschen
In szenischen Lesungen thematisieren die diesjährigen Wintergäste den Puppenmenschen. Ob als künstlicher Mensch, Automat oder Spielfigur; die Puppe ist stets auch ein Symbol für den Versuch des Menschen, sich als Schöpfer aufzuführen.
Die Frau als Puppe
Die diesjährigen «Wintergäste» beschäftigen sich sowohl mit künstlichen als auch mit lebenden Puppen. Sie erzählen davon, was geschieht, wenn wir Dinge behandeln, als wären sie Menschen, und Menschen, als wären sie Dinge. Sie zeigen die Frau, diesmal nicht als Femme fatale, sondern als Modell-, Ideal- und Abziehbild, als Projektionsfläche männlicher Phantasien: Mutter, Geliebte, Kind, Puppe – Puppe zum Spielen, zum Verhätscheln, zum Wegwerfen. Die Frau, die Meinungslose, die Stille, die Duldende, die Verständnisvolle, die Marionette. Die Täuschung mag blenden, aber sie richtet sich letztlich stets gegen den Puppenbauer. Das Künstliche bleibt dämonisch.