This is Not a Film
Jafar Panahi steht unter Hausarrest und wartet darauf, von der iranischen Justiz verurteilt zu werden. Einen Tag lang lässt er Kameras und Mobiltelefone in Umlauf gehen und schafft so einen weiteren Film, den es nicht geben darf.
Zum Film
Im Oktober 2011 bestätigte ein iranisches Gericht erneut die Verurteilung von Jafar Panahi, der seit Dezember 2010 eine sechsjährige Haftstrafe absitzt und ein zwanzigjähriges Dreh- und Ausreiseverbot auferlegt bekommen hat. «This Is Not a Film» wurde als Weltpremiere im Mai 2011 am Festival de Cannes gezeigt, wo der Film auf einem USB-Stick eintraf – gedreht in der Illegalität, unter Mithilfe von Mojtaba Mirtahmasb.
Kontext
Der 1960 in Miyaneh (Iran) geborene Jafar Panahi ist einer der einflussreichsten Exponenten der iranischen Nouvelle Vague. Seine Filme, die in seinem Land mehrheitlich verboten sind, werden an den wichtigsten internationalen Festivals regelmässig ausgezeichnet: Caméra d’or 1995 in Cannes für «Le Ballon blanc», Goldener Leopard 1997 am Festival del film Locarno für «The Mirror», Goldener Löwe 2000 in Venedig für «Le Cercle», Silberner Bär 2006 in Berlin für Hors jeu. Mojtaba Mirtahmasb wurde 1971 geboren und hat bei den Filmprojekten der Familie Makhmalbaf mitgewirkt. Am 18. September 2011 wurde er wegen seiner Mitarbeit bei «This Is Not a Film» verhaftet.
Stimmen
«This is Not A Film» – Es gibt keinen treffenderen, in Anlehnung an René Magrittes berühmtes Bild «Dies ist keine Pfeife» gewählten Titel für einen Regisseur, der aus politischen Gründen keine Filme mehr drehen darf. Panahis Insistieren, sein Mut und seine Aufrichtigkeit sollte uns allen zu denken geben. artte.tv, Martin Rosefeldt |