Feldmusik Sarnen | 175 Jahre
Mit einem grossartigen Galakonzert wurde der 175. Geburtstag gefeiert. Das vielfältige Abendprogramm reichte von bulgarischer Volksmusik bis zu jazzigen Klängen aus der Auftragskomposition von Stephan Hodel.
175 Jahre
In einem Dokument aus dem Staatsarchiv in Sarnen werden 1798 erstmals die «Sarner Musikanten» erwähnt. Seit 1837 wird der Aufmarsch zur Landsgemeinde auf den Landenberg von der «Musikgesellschaft Sarnen» offiziell begleitet. 2012 kann die Feldmusik Sarnen auf ihr 175-jähriges Bestehen zurückblicken. Aus den «Sarner Musikanten» ist in dieser Zeit ein voll ausgebautes symphonisches Blasorchester mit 70 aktiven Musikantinnen und Musikanten entstanden. Zahlreiche Erfolge an nationalen und internationalen Wettbewerben belegen, dass die Feldmusik Sarnen in der schweizerischen Blasmusikszene seit Jahren zur nationalen Spitze gehört. Das ist umso bemerkenswerter, als sie zur aussterbenden Spezies der Dorfvereine gehört. Das heisst, sie spielt neben eigentlichen Konzerten an diversen Veranstaltungen und kirchlichen Feiertagen auch regelmässig während des Jahres. Die Feldmusik Sarnen steht seit 1998 unter der Leitung von Rolf Schumacher. In dieser Zeit hat sie ihren Ruf als Blasorchester auf höchstem eidgenössischem Niveau ausgebaut und gefestigt. Zum 175-Jahr-Jubiläum richtete die Feldmusik ein einmaliges Galakonzert mit anschliessender Feier aus. Durch das Galakonzert führten die zwei ehemaligen musikalischen Leiter Isabelle Ruf-Weber und Josef Gnos sowie der aktuelle Dirigent Rolf Schumacher.
Auftragskomposition
Der junge Schweizer Komponist Stephan Hodel schrieb speziell für das Jubiläum der Feldmusik ein Konzertstück, welches den besonderen Charakter von Obwalden widerspiegeln soll. Auszug aus dem Interview mit Stephan Hodel: «Formal besteht das Werk aus vier Teilen. In einer theatralischen Einleitung ertönen Klänge von allen Seiten. Aus der Ferne erklingt ein Tanz. Das Treiben kommt näher und näher, ehe es sich wieder abwendet und im Nichts auflöst. Es folgt ein nervöser zweiter Teil mit jazzigen Klängen, in welchem sich rasche Tonfolgen durch die Register jagen und schliesslich in ein marschartiges Thema münden. Das Tempo wird gesteigert und die Komposition zu einem ersten Höhepunkt geführt. Im langsamen dritten Teil erklingen ruhigere Klänge. Eine einfache Melodie wird von Altsax, Flöte und Oboe vorgestellt, ehe der Teil an Spannung und Lautstärke zunimmt und in einen weiteren Höhepunkt mündet.»