Kino l Persepolis
Ein Zeichentrickfilm, sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene, der das wechselvolle Leben zwischen zwei Kulturen der Iranerin Marjane Satrapi festhält
Synopsis:
Marjane versteht die Welt nicht mehr. Im Teheran der späten Siebzigerjahre verändert die islamische Revolution die ganze Gesellschaft. Auch Marjanes Leben, die bei der scharfzüngigen Grossmutter immer öfter Rat holt. Mit der Errichtung der islamischen Republik beginnt die Zeit der “Revolutionskommissare”, die Verhalten und Kleidung kontrollieren. Obwohl sie einen Schleier tragen muss, schwärmt sie heimlich für Bruce Lee oder Iron Maiden. Besorgt schicken sie ihre Eltern nach Wien, wo sie ungebremst ins Teenagerleben schlittert …
Kritik:
Die im Iran geborene Marjane Satrapi hat ihr wechselvolles Leben zwischen zwei Kulturen in einem mehrbändigen Comic festgehalten. In der animierten Verfilmung werden die Qualitäten der Vorlage noch verstärkt. Bei aller Ernsthaftigkeit ist der Blick auf die Geschichte erfrischend selbstironisch, voller hintergründigem Humor und streckenweise auch berührend. Einfach aber trotzdem genial, wie Unterdrückung, Lächerlichkeit, Erotik und Lebensfreude fast real von der Leinwand kommt. Die Umsetzung in ausdrucksstarkem Helldunkelkontrast bringt noch zusätzliche räumliche Tiefe. Und die Moral der Geschichte? Eine universelle: Bleibe, trotz allem, dir selber treu!
Benny Furth