INNOVANTIQUA | Winterthurer Musikfestival
Das «andere alte Musik-Festival» verbindet klassische europäische Musik und moderne «World Music» mit dem Ziel, eine spannende musikalische Symbiose zu erzeugen. Ende Januar 2013 war es wieder so weit.
Drei Tage «neue alte Musik»
Es war die 6. Ausgabe: Fünf Ensembles aus Brasilien, Argentinien, Spanien, Deutschland, Italien sowie aus Winterthur, Zürich und Basel verbanden mit ihrer Musik die Alte Welt (Europa) mit der Neuen Welt (Lateinamerika). Unter dem Titel «nuevo mundo antiquo» verbinden die Initatioren Beat Merz und Birgitta Borghoff die alte klassische Musik mit der neuen «World Music»: Brasilianische Klänge verbinden sich mit Opern, und Volksmusik mit Kunstmusik und Jazz. Begleitet wurde das Festival von drei musikalischen Workshops und Podiumsdiskussionen.
Cecilia Arellano & Band (Brasilien) mit «Orfeu negro»
Die Sängerin Cecilia Arellano und Band boten einen der Höhepunkte des Festivals. Ausgehend von Elementen der ersten Oper in der Geschichte der Gattung Oper – «L’Orfeu von Monteverdi» – wird eine Verbindung gezogen zum Theaterstück «Orfeu da Conceição» von Vinícius de Moraes, das 1959 von Marcel Camus verfilmt wurde. Mit den Kompositionen für diesen Film begann eines der fruchtbarsten musikalischen Zusammentreffen in der brasilianischen Musik: Vinícius de Moraes und Tom Jobim machten den Bossa Nova legendär. Um den Mythos von Orfeo wiederzugeben, vollzog die Aufführung in der Inszenierung von Ann Allen – sie leitet auch das Partnerfestival «Nox Illuminata» in Basel – eine Vermischung der Sprachen, in dem die grossen Fragen und Themen der Menschlichkeit behandelt werden.