Cabaret Voltaire Zürich | Writers Resist
- Publiziert am 13. Januar 2017
Mit der Aktion «Writers Resist» wehren sich weltweit Autorinnen und Autoren gegen den Zerfall der demokratischen Ideale. Die Bewegung wurde am Tag nach den US-Wahlen gegründet und zählt bereits 1600 Mitglieder. Auch in Zürich laden engagierte Schrifstellerinnen und Poeten zu einer Lesung ein.
Weltweit Lesungen am Martin Luther King Day
Während des US Präsidentschafts-Wahlkampfes zeigte sich Erin Belieu, Dichterin und Gründerin von VIDA, zunehmend besorgt über die Verachtung von Aufrichtigkeit und den öffentlichen Zynismus, welche demokratische Ideale zu untergraben drohen. Sie rief spontan auf Facebook ihre schreibenden Kolleginnen und Kollegen dazu auf, sich zu engagieren, und propagierte den Writers Resist Day anlässlich des Martin Luther King Days vom 16. Januar.
Wachrüttelnde Literatur – auch in Zürich
Das Writers Resist Organisationsforum zählt unterdessen schon 1600 Mitglieder. Von Austin bis Amsterdam nehmen über 75 Städte an diesem einzigartigen Event teil. Hunderte bekannte literarische Stimmen beteiligen sich an den Lesungen, darunter die von der Kritik gefeierten Autoren Cheryl Strayed, Luis Alberto Urrea, Alexander Chee. Auch in Zürich treffen sich internationale und nationale Autorinnen und Autoren für einen Abend wachrüttelnder Literatur, in der sie ihr Engagement für eine mitmenschliche, mannigfaltige und unversehrte Welt bekräftigen. Die Veranstaltung findet im Cabaret Voltaire statt, dem historischen Zuhause der DADA Bewegung. Auf dem Programm stehen irische, amerikanische, schottische und schweizerische Autorinnen und Autoren, darunter die Romanautoren Anne Korkeakivi, Jason Donald und Bettina Spoerri, sowie die Poeten Andrew Shields, Darcy Alexandra and Padraig Rooney.
«Es geht darum, seine Stimme zu erheben»
Auf die Frage, weshalb ihr spontaner Aufruf auf so starken Widerhall stiess, meinte Erin Belieu: «Autoren sind äusserst sensibilisiert auf den inhaltlosen Gebrauch von Sprache.» Belieu glaubt, dass diese weltweit stattfindenden Events einen ersten Schritt bilden, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Ideale freier, fairer und mitfühlender Gesellschaften zu lenken: «Es ist der Ausgangspunkt einer Bewegung, bei der es darum geht, unsere Stimmen zu erheben und die Demokratie zu verteidigen!»