Kino | Ben X
Rasantes Regiedebüt des belgischen Bestsellerautors Balthazar mit einem optisch beeindruckenden Sozialdrama.
Synopsis: Nachts stellt sich Ben (Timmermans) in seiner eigenen Welt jeder Gefahr. Im Onlinespiel “Archlord” ist Scarlite, die ihn liebt und bewundert, stets an seiner Seite. Doch jeweils am Morgen muss Ben seine treue Cybergefährtin verlassen. Zurück in der realen Welt, die ihn total überfordert, fehlt sie ihm auf Schritt und Tritt. Für Ben, als Aussenseiter und Autist, ist die Schule eine Höllenqual. Die Realität ist für ihn ein einziger Überlebungskampf, den er mit dem Internetgame trainieren muss. Seine rücksichtslosen Mitschüler treiben ihn fast zum Selbstmord. Da eilt ihm Scarlite, die plötzlich ein lebendiges Mädchen wird (Verlinden), zu Hilfe ….
Kritik: In seinem rasanten Regiedebüt hat der Belgier Balthazar sein eigenes Jugendbuch (“Nichts war alles, was er sagte”) inszeniert. Dabei benutzt er eine innovative Optik um eine Collage aus Computerspiel und Realfilm. Wunderbar gelang es ihm, die Wirklichkeit und die Cyberwelt zu verschmelzen. Falls Ihnen David Cronenbergs “Existenz” oder “Tron” mit Jeff Bridges gefallen hat, dann sind Sie im richtigen Film! Allerdings mit dem Unterschied, dass “Ben X” nicht pure Unterhaltung ist, sondern, dass der Regisseur die Story und Bens Autismus als beindruckendes Sozialdrama und als Metapher für die heutige Orientierungslosigkeit der Jugend filmisch umgesetzt hat.
P.S.: “Ben X” hat die “Schwarze Perle” (!) als “Bester Film” am Abu Dhabi-Filmfestival gewonnen!
Benny Furth