Kino | Slumming
Von düster bis fröhlich, eine dramatische Komödie aus Österreich (von der Schweizer Dschoint Ventschr Filmproduktion AG mit produziert), die auf grandiose Weise fasziniert.
Synopsis: Winter in Wien. Quartalssäufer Kallmann (Manker, “König der Diebe”) belehrt dichtend die Welt. Die wohlhabenden, manipulativen Studenten Sebastian (Diehl, “Der Freischwimmer”) und Alex (Michael Ostrowski) spielen mit Frauen und dem Schicksal anderer. Pia (Hierzegger) ist eine eigenwillige Volksschullehrerin und Freizeit-Garderobiere. Sebstian lernt Pia über einen Chatroom kennen und glaubt, auch mit ihr seine Spielchen treiben zu können, verliebt sich aber in sie. Eines Nachts finden Sebastian und Alex den bis zur Bewusstlosigkeit betrunkenen Kallmann auf einer Bank vor dem Wiener Westbahnhof. Sie sperren ihn in den Kofferraum ihres Autos und führen ihn über die tschechische Grenze. Dort setzen sie ihn wieder vor einem Bahnhof aus. Eine sinnlose Tat, die das Leben aller Beteiligten verändert …
Kritik: Der 1959 im österreichischen Graz geborene Regisseur Michael Glawogger (“Nacktschnecken”) hat hier auf sehr kuriose, zeitweise aber auch grandiose Weise eine Ballade über einsame Gestalten fabriziert, die düster und surreal anfängt und sich im Laufe der teilweise makabren Handlung immer fröhlicher gebärdet. Im Stil und Inhalt erinnert der Plot an einen anderen, erfolgreichen österreichischen Film: Seidls “Hundstage”. Denn auch “Slumming” macht trotz all der “Lustigkeit” zwischendurch betroffen und zeigt eine gewisse Unmenschlichkeit gegenüber sozial Schwachen auf. “Die Zeit” über “Slumming”: ”Um so einen Film zu machen, muss man entweder verrückt oder Österreicher sein”. Jawohl …
Benny Furth