basel sinfonietta | Changements
Ein kurzes Stück für grosses Orchester und ein Konzert für Bratsche mit kleiner kammerorchestraler Besetzung – zwei höchst unterschiedliche Klangwelten treffen aufeinander.
Verschiedene Wege
Dass Neue Musik verschiedene Wege geht, mannigfache Idiome ausprägt und divergente Strömungen zeitgleich hervorbringt, darüber wundert sich im Zeitalter der Post-Postmoderne niemand mehr. Alles ist möglich, alles ist erlaubt, wenn auch auf den Konzertprogrammen meist sauber voneinander getrennt. Die basel sinfonietta macht es anders und führt zwei profilierte Figuren der Neuen Musik zusammen: Den amerikanischen Minimal-Music-Meister John Adams und den Basler Komponisten Rudolf Kelterborn, der 2011 seinen 80. Geburtstag begeht. Kelterborn hat sich auf vielfältigste Weise um das Basler und Schweizer Kulturleben verdient gemacht, u.a. leitete er die Abteilung Musik von Radio DRS, war Chefredaktor der Schweizerischen Musikzeitung und langjähriger Direktor der Musik-Akademie Basel. Sein breites Oeuvre umfasst Werke nahezu aller Gattungen.
Changements
Stellvertretend präsentiert die Basel Sinfonietta hieraus zwei Kompositionen: das Orchesterstück Changements aus den 70er Jahren sowie das 2009 entstandene und erstmals in Basel zu hörende Konzert für Bratsche und Orchester. Jüngeren Datums ist auch die fulminante Doctor Atomic Symphony von John Adams. Wie die überaus erfolgreiche, viel gespielte Oper schildert dieses atmosphärisch dichte Konzertstück in kondensierter Form die hitzige Spannung vor dem ersten Atombombentest im Jahre 1945. Abgerundet wird das Programm durch John Adams’ Violinkonzert, in dem der Komponist mit weiten Bögen einer – in eigenen Worten – geradezu hypermelodischen Musiksprache huldigt.